Einen überwältigenden Eindruck hinterlassen die Violinisten Frank Peter Zimmermann und Sohn Serge zusammen mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Musizierkunst der Solisten paart sich im geglückten Zusammenwirken mit dem Kammerorchester

Ein reines Bach-Programm setzte den Thomas-Kantor in gleißendes Licht. Dafür sorgten Frank Peter und Serge Zimmermann sowie das Württembergische Kammerorchester Heilbronn (WKO) im Franziskaner.

VS-Villingen. Mehrere Komponenten der musikalischen Preziosen fügten sich genial zusammen: Klangschönheit, Feinfühligkeit, kunstvolle Technik, Präzision, kongruentes Musizieren, Interpretationskraft, physische und mentale Energie und ungeahnte Spiellaune. Besonders bewundernswert war der organische Ablauf der Wiedergaben und vor allem der sensible, sensitive Klang, der nie vordergründig oder aufdringlich wirkte.

Die Musizierkunst der Solisten paarte sich im geglückten Zusammenwirken mit dem WKO, wobei das Konzert eine CD-Aufnahme verdient gehabt hätte. Schon mit den ersten Takten des d-Moll-Konzertes BWV 1052 wurden der angenehme, verdichtet-homogene Klang, die dynamische Übereinstimmung und die ausgezeichnete Verständigung des mit einer Stradivari-Geige ausgestatteten Frank Peter Zimmermann und des Orchesters deutlich.

Heraus ragten die beiden Doppelkonzerte, bei denen Vater Frank Peter und Sohn Serge Zimmermann sich solistisch hervor taten und keine Wünsche offen ließen. So beim Konzert für zwei Cembali, Streicher und Continuo, das in der Urfassung für Violine und Oboe konzipiert war. Swingender Rhythmus, Feingliedrigkeit des Hauptthemas, das Frage-Antwort-Spiel des Kopfsatzes wurden formvollendet transportiert. Punktgenaue Orchester-Pizzicati waren beste Grundlage für ein ruhige Gelassenheit ausstrahlendes Largo ovvero Adagio.

Das große Atemholen führte zum raschen Finale mit Achtelsprüngen und Trillerfiguren. Auch beim d-Moll-Konzert BWV 1043 überzeugten die straffen Sechszehntel und Achtel eines beachtlichen kompakten Kontrapunktgefüges. In sich gerundet erklang das Largo ma non tando, wobei der süße Ton bei hymnischen Aufschwüngen des Serge Zimmermann wirkungsvoll herüber kam – Ästhetik pur.

Kernig, packend, energisch schließlich das Schluss-Allegro, das in Form gegossenes Temperament bedeutete. Beispielhaft sei das E-Dur-Konzert BWV 1042 mit seinem ornamentreichen, drei Viertel betontem und spannender Pause ausgestatteten Eingangsallegro erwähnt. Intonale Sauberkeit und sanfte Bogenhaftung waren auch im Mittelsatz zu spüren. Virtuos wurde leicht und fröhlich jubelnd das Allegro assai musiziert.