Wirtschaftstag in Bräunlingen gilt dem Thema Wertewandel / Spanische Auszubildende kommen dieses Jahr nicht

Von Felicitas Schück

Schwarzwald-Baar-Kreis. Ist die Gewinnerregion wirklich eine Gewinnerregion? "Ja", sagt Heinz-Rudi Link, Geschäftsführer der regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft, der den Begriff geprägt hat. "Um den Namen beneiden uns viele".

Zum Beweis führt er unter anderem "hohe Lebensqualität" in der Region an, "hervorragende Freizeitmöglichkeiten" und niedrige Kriminalitätsbelastung. Die Region sei eine der führenden in Deutschland. Allerdings, so räumt Link ein, sei es ein schweres Geschäft, zu erreichen, dass Fördermittel nicht nur in die Metropolregionen fließen.

In Barcelona beim Baden-Württemberg-Tag haben Heinz-Rudi Link und Cornelia Lüth für Leben und Arbeiten in der Region geworben. "Das Interesse war groß", so Cornelia Lüth. Die Bereichsleiterin Fachkräfte bei der regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft, die selbst einige Jahr in Spanien gelebt hat, hatte viele Fragen zu den Lebensbedingungen in Deutschland zu beantworten. Im vergangenen Jahr waren mit Unterstützung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft spanische Auszubildende angeworben worden. " In diesem Jahr sind die Fördermodalitäten sehr kompliziert geworden", sagt Cornelia Lüth. Deswegen ist 2015 keine Wiederholung geplant. Die Pflicht zur umfangreichen Dokumentation sei von der Agentur für Arbeit auf den Projektträger übergegangen. "Wir können diese Aufgabe aber nicht leisten." 75 Prozent der spanischen Ingenieure, die mit Hilfe der Wirtschaftsförderungsgesellschaft vor einigen Jahren angeworben wurden, sind nach Schätzung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft noch in der Region. "Darüber hinaus gibt es eine Dunkelziffer: Freunde und Verwandte, die hier ebenfalls Arbeit gefunden haben", so Lüth.

"In den vergangenen zwölf Monaten haben wir uns vor allem darauf konzentriert, dass die Zuwanderer sich wohlfühlen", erklärt Heinz-Rudi Link, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft. So wurde der "Club der Kulturen" gegründet, ein Freizeitprogramm geschaffen, mit dem Ziel, dass die Zuwanderer sich wohlfühlen. "Das Ziel ist, schnelle Integration zu ermöglichen. Zuwanderer und Deutsche treffen sich, Freundschaften sind entstanden. Im Moment ist nicht das Ziel entscheidend, sondern , dass man sich trifft.

Vier Arbeitsgemeinschaften wurden außerdem gegründet, um Fachkräfte in die Gewinnerregion zu holen. Sie gelten den Bereichen Zuwanderer, Frauen, Ältere und Integration.

Der Wirtschaftstag in Bräunlingen am 1. Juli ist für die regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaft ein Höhepunkt diesen Jahres. "Wertewandel in der Gesellschaft" ist Thema. Es spricht Anselm Bilgri zum Thema "Wertewandel-Quo Vadis". Vier Best Practise-Beispiele werteorientierter Unternehmensführung aus der Region sollen außerdem gezeigt werden: Die AOK ist dabei.

Referent Anselm Bilgri war Benediktiner und Cellerar der Abtei St. Bonifaz sowie Prior im Kloster Andechs und arbeitet seit seinem Ordensaustritt als Vortragender, Ratgeber und Buchautor. Neues Projekt in diesem Jahr bei der regionalen Wirtschaftsförderung ist außerdem ein Preis, der für beispielhafte Integration im Handwerk vergeben wird, und zwar in Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft. Jeweils bei den Freisprechungsfeiern soll ein Auszubildender pro Landkreis diesen Preis erhalten, berichtet Heinz-Rudi Link, Geschäftsführer der regionalen Wirtschaftsförderung. "Die Firmen müssen einen Vorschlag einreichen und wir entscheiden pro Kreis, wer ihn bekommt." Die Auszeichnung ist jeweils mit 250 Euro dotiert. "Die Kreishandwerkerschaft unterstützt das voll", so Link.