Den Hansjakobweg und kulinatische Genüsse empfiehlt Sigrid Neininger aus Brigachtal. Fotos: Neininger Foto: Schwarzwälder-Bote

Sigrid Neininger aus Brigachtal empfiehlt Naturparkhotel "Adler" im Kinzigtal / Auf dem Hansjakobweg unterwegs zum "Auerhahn"

Schwarzwald-Baar-Kreis. Genuss pur hat Sigrid Neininger in St. Roman im Kinzigtal erlebt. Sie schreibt:

"Heimat genießen ist bei uns in Brigachtal nie ein Problem, da hier wirklich eine vielseitige Gastronomie ihre Gäste einlädt: Vom Verwöhnmenü, über herrliche Saisongerichte zum deftigen Vesper, alles wird geboten, aber leider sicher kein Geheimtipp mehr. So möchte ich alle Leser in eine herrliche Landschaft – abseits von Hektik und Trubel - entführen, Genuss für Seele, Körper und Geist. Unsere Fahrt mit dem Auto geht von Brigachtal über Schramberg nach Schiltach. Zwischen Schiltach und Wolfach biegen wir von der Bundesstraße ab ins Sulzbachtal. Fünf Kilometer geht es kurvenreich auf einem schmalen Sträßchen bergauf, ans Ende der Welt? Nein, nach St. Roman, einem kleinen, idyllisch gelegenen Bergdorf im Kinzigtal. Viele Besucher kommen nach St. Roman, weil sie es schon kennen: Das Naturparkhotel "Adler" ist ein Vier-Sterne-Hotel - das in dieser ursprünglichen Schwarzwaldlandschaft keiner erwarten würde. Genuss pur – so kann man es beschreiben! Ob in der gemütlichen Gaststube, dem herrlichen, lichtdurchfluteten Wintergarten oder im Sommer auf der großen Terrasse, hier bleiben keine Wünsche offen. "Wanderer willkommen" - da fällt einem eine Einkehr nicht schwer.

Dem schwarzen Schlapphut folgen

Ob Frühstück, Mittagessen, Kaffeeplausch oder den Tag ausklingen lassen bei einem herrlichen Abendessen – alles ist hier möglich. Vorher eine kleine Wanderung oder zuerst eine Stärkung und dann eine große Wanderung? Der "Adler" ist Ausgangspunkt für viele Rundwanderungen. Heute starten wir zu einer längeren Wanderung. Vorbei beim Denkmal des Heinrich Hansjakob (katholischer Pfarrer, Heimatschriftsteller, Historiker und Politiker 1837 bis 1916) geht es die Asphaltstraße hinauf zur Wallfahrtskirche, deren Besuch sich immer lohnt. Das Zeichen des Hansjakobwegs - ein schwarzer Schlapphut – begleitet uns einen Teil unseres Weges. Nach einem viertelstündigen Aufstieg erreichen wir den "Teufelsstein" – einen riesigen Sandsteinklotz. Die Markierung führt uns weiter zum "Abrahamsbühl", den wir nach einem Kilometer erreichen. Weiter geht es am ehemaligen Forsthaus vorbei Richtung Heubach. Eine herrliche Talsicht haben wir bei der nächsten Lichtung, von hier aus geht es über eine Weide abwärts.

An einer Bank und einem Wegkreuz vorbei folgen wir der Markierung Heubach. Den Hansjakobweg weiter auf einem Waldweg folgend überqueren wir den Heubach und kommen wieder zu einer asphaltierten Straße. (Diese kleine Straße führt von Schiltach nach Wolfach). 200 Meter nach rechts geht es zur alten Flößergaststätte "Auerhahn" – einem wirklichen Kleinod. Gerne verlassen wir hier unseren Wanderweg für eine weitere Einkehr. Vom 1. Mai bis Ende Oktober ist die Vesperstube am Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 12 bis 19 Uhr geöffnet, sonst nur als Privatrestaurant auf Anfrage.

Wir sitzen an diesem herrlichen Sommertag gemütlich im Garten, geschützt vom Sonnenschirm, schauen den vielen, bunten Schmetterlingen zu. Nach einem Vesper und einem Stück Haustorte müssen wir leider aufbrechen, was uns sehr schwer fällt. Aber der Weg führt uns an der interessanten, tiefen Schlucht des Heubachs vorbei, wobei uns Schautafeln das harte Leben der Flößer und die gefährlichste Stelle, die "Hölle der Flößer" aufzeigen. Weiter wandern wir an der Harzhütte vorbei zur Salzlecke. Hier ändert sich unser Wegzeichen. Ab der Wandertafel bei der Schutzhütte folgen wir der "blauen Raute" nach links Richtung "Hinterhals". Schmal und steinig führt der Weg durch Hochwald bis zur "hohen Tanne" – einem Naturdenkmal. Unser Waldweg endet beim "Kohlplatz" und wir dürfen wieder auf dem Hansjakobweg mit dem Wegzeichen "schwarzer Hut" gehen, die letzten Kilometer leicht bergab. Auf unserer Wanderung hatten uns zahlreiche Bänke zum Verweilen eingeladen. Die Geräusche des Waldes, der Vögel und der Grillen, Schmetterlinge, Kräuter und Pflanzen haben uns betört. Auf den schattigen Waldwegen haben uns die hohen Tannen und Bäume vor der prallen Sonne geschützt. Die Schautafeln mit ihren Erklärungen sind hervorragend gemacht. Dazu die Köstlichkeiten aus Keller und Küche von "Adler" und "Auerhahn": Schöne Heimat!"