Halten beim Villinger Zunftball die Fäden zusammen: Oliver Kienzler (links) und Timo Klötzl. Foto: Zieglwalner Foto: Schwarzwälder-Bote

Narrozunft: Timo Klötzl und Oliver Kienzler feiern Premiere beim Ball unter dem Motto "Tonhalle ­Royal"

"Wir treten in große Fußstapfen, aber wir haben das ganze Team hinter uns und freuen uns über dieses Vertrauen", stellen Timo Klötzl und Oliver Kienzler unisono fest. Die beiden sind die neuen Regisseure des Villinger Zunftballs und fiebern der Premiere entgegen.

VS-Villingen. Wenn sich der Vorhang für den Ball unter dem Motto "Tonhalle Royal – Hier kugeln die Rollen" am Freitag, 10. Februar, und Samstag, 11. Februar, in der Neuen Tonhalle hebt, stehen sie vor ihrer großen Bewährungsprobe. Doch eigentlich sind sie schon alte Hasen: Für Klötzl ist es bereits der achte Ball, bei dem er die Verantwortung für die Bühne übernimmt, und seit 15 Jahren zählt er zum Ballteam.

Auch Kienzler ist seit 2010 mit von der Partie. Alexander Brüderle, der mit Anselm Säger 15 Jahre lang die Regie in der Hand hatte, war es, der den Schwenninger für eine Nummer mit einem Schwaben auf die Bühne in die Tonhalle holte – und er blieb. Schon bei seinem ersten Ball hatte ihn das Team für die nächste Auflage verpflichtet, ein Jahr später trat er in die Narrozunft ein.

Noch gut können sich die beiden erinnern, wie Säger sie auf die Nachfolge ansprach. Eigentlich habe er wegen der großen Verantwortung und dem Respekt vor dieser Aufgabe absagen wollen, gibt Klötzl mit einem Schmunzeln zu. Mit dem Wissen, zum einen Kienzler als Partner und zum anderen die gesamte bisherige Ballcrew samt den Vorgängern als Ratgeber an der Seite zu haben, sei er bereit gewesen, den Schritt zu wagen. Und schon jetzt wirken die beiden wie ein eingespieltes Team, beginnen zu strahlen, wenn sie von den Vorbereitungen erzählen. Zwar haben sie die Zuständigkeiten abgesteckt: Während Klötzl für die Technik zuständig ist, liegt Kienzlers Schwerpunkt auf der Organisation und den Sprechnummern. Aber sie arbeiten eng zusammen, sind fast täglich in Kontakt, gerade in den Wochen, in denen die Premiere unaufhaltsam näher rückt. Doch dank der Unterstützung der Mannschaft zeigen sie sich optimistisch.

"Wir können aus dem Vollen schöpfen, an die 150 Akteure stehen parat, und keiner ist mit dem Regiewechsel abgesprungen", betont Kienzler. Selbst Brüderle und Säger sind wieder in einer Nummer zu erleben, verrät er. Auch an Nachwuchs mangelt es nicht. "Und allen gemeinsam ist, dass sie 100 Prozent geben und einen tollen Ball abliefern wollen", beschreibt Kienzler die Stimmung. Dieses Gemeinschaftsgefühl habe sich gleich bei der Wahl des Ballthemas niedergeschlagen, freut sich Klötzl: Beim Ausflug sei die Sprache auf die bunte Welt des Casinos gekommen, und bei der ersten Sitzung im Juni seien die Ideen für Szenen und Dekoration nur so gesprudelt. Seit Monaten sind die Gruppen am Texten und Proben für die einzelnen Szenen. Begeistert sind die beiden beispielsweise, was die Tänzer aufs Parkett legen, ob die kleinen Ballettmäuse oder das große Zunftensemble.

Spannung kommt auf, wenn die komplette Truppe am Sonntag vor dem Ball die Tonhalle in Beschlag nimmt, um die Nummern zusammenzufügen. Die letzten Tage vor der Premiere haben sich die Regisseure frei genommen, gelte es doch, fehlende Requisiten zu organisieren, Essen für die Mannschaft zu ordern und als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen, um alles zusammen mit Bühnenbildern und Technik in Szene zu setzen. Ins Schwärmen geraten die Regisseure, wenn sie an die Kulissen von Uwe Waldvogel und Ute Kimmich denken. "Das ist das beste, was sie bisher gemalt haben", schätzt Klötzl. Mehr verrät er allerdings nicht. Nur so viel: Das Geschehen rückt näher an die Zuschauer, spielt sich vorne an der Bühne ab – mitten in der kunterbunten Welt von Las Vegas mit Zockern, Tänzern und Magiern.