Eduard Hilger Foto: Hochschule Foto: Schwarzwälder-Bote

Das hätte auch in Villingen-Schwenningen passieren können, auch hier gibt es

Das hätte auch in Villingen-Schwenningen passieren können, auch hier gibt es einen aus dem Boden wachsenden Kreisverkehr nach dem anderen. Der bayerische Liedermacher Georg Spindler nahm am vergangenen Wochenende in Härings Kulturcafé in Schwenningen die runden Verkehrsführungen auf die Schippe. "Der Sepp fahrt heut an andern Weg von de Arbeit hoam, denn aus dem Feierabendbier sann fünfe gworn. Jetzt hat er’s aber eilig, drückt mächtig auf’s Pedal. Dass es regnet – ganz egal. Der BMW geht fei noch besser als der Ford – doch auf einmal springt der Wagn wie ein Kaibi auf de Waid" (ein Kälbchen auf der Weide). Spindler lässt dann auch die eindrücklich viersaitige Bassgitarre kräftig, im Unterboden zerstörerisch klingend, scheppern, dreht sich wie der Sepp im Auto nach hinten um und zitiert ihn dann: "Da war a Kreisverkehr, a Kreisverkehr, a nigel-nagelneuer Kreisverkehr. A Kreisverkehr, wie kommt denn der jetzt her? Dieser blede Kreisverkehr." In einem anderen Lied geht es um den ständigen Stau auf der Autobahn. Dort kommt die Zeile "Fangts halt scho mol ohne mi o!" (Beginnt doch schon einmal ohne mich!) Liedermacher-Kollegin Annett Kuhr aus Rottweil gestand, beim ersten Hören des Spindler’schen Refrains eher an Chinesisch, denn an Bayrisch gedacht zu haben.   (wt)

Mit Harald Welzer war kürzlich einer der bekanntesten Sozialwissenschaftler und Zukunftsforscher in Villingen zu Gast. Gerade in den aktuell vielfach als große Lösungen für Zukunftsprobleme propagierten Bereichen, wie beispielsweise der Digitalisierung, sah Welzer bei seinem Vortrag im Theater am Ring in Villingen vor rund 200 Gästen alles andere als dies. Selbstfahrende Autos oder Kühlschränke, welche ihren Inhaltsstand aufs Smartphone funken – "wer braucht das tatsächlich? Letztlich ist dies alles nur Blabla." Solche Techniken machten die Gesellschaft immer mehr verwundbar und keinesfalls sicherer. Auch der derzeit von Politikern und der Wirtschaft ewig wiederholte Satz "Information ist der Rohstoff der Zukunft" sei letztlich Quatsch: "Das Leben ist analog, Daten können wir nicht essen." Vieles von dem, bei dem wir glauben, es benötige nur wenig Strom, berge einen großen Trugschluss in sich: So verbrauche ein Handy zwar vor Ort nur wenig Akkustrom, es funktioniere jedoch nur mit riesigen stromfressenden Serverfarmen im Hintergrund. "Und Speichern in der Cloud – das klingt so harmlos." Man speichere seine Daten nicht wirklich in harmlosen Wolken – "die Cloud ist aus Beton und Stahl."                                                 (wt)

Nach 27 Jahren Tätigkeit an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Villingen-Schwenningen beginnt für Eduard Hilger im Oktober der Ruhestand. Ursprünglich wollte er Förster werden. Es kam jedoch anders. Eduard Hilger absolvierte eine Banklehre und studierte anschließend Wirtschaftswissenschaften. Der Diplom-Kaufmann begann 1991 als Dozent im Studiengang BWL-Bank. Sieben Jahre später wurde ihm die Leitung übertragen, die er zusammen mit Marcus Vögtle innehat, der den Studiengang nun zunächst alleine leiten wird. Eduard Hilger hat sich um den Ausbau des Studiengangs verdient gemacht, neue Schwerpunkte gesetzt und das Studienprofil gemäß den branchenspezifischen Anforderungen geschärft. Der 64-Jährige stammt aus Rheinland-Pfalz. Sein Bezug zur Heimat ist geblieben. Deshalb wird er zusammen mit Ehefrau Ute künftig in Mendig am Laacher See in der Vulkaneifel leben. Die Verbindung zur Hochschule in Schwenningen und zu Baden-Württemberg will der Professor jedoch nicht abbrechen, sondern als Lehrbeauftragter die Studierenden weiterhin von seiner fachlichen Kompetenz profitieren lassen und die landschaftlich reizvolle Region künftig als Urlauber und Mountainbiker genießen.