Auf die Etikette verzichteten die Reiter und gingen beim Turnier in Weilersbach ohne das Jackett in den Parcours. Foto: Zimmermann Foto: Schwarzwälder-Bote

Hitze macht Tieren und Reitern zu schaffen / Zahlreiche Helfer packen beim Fest von Liederkranz und Fahrverein an

Von Willi Zimmermann

VS-Weilersbach. Das Waldfest des Männergesangvereins Liederkranz und das Reitturnier des Reit- und Fahrvereins Schwenningen war auch in der 51. Auflage ein großer Erfolg, trotz oder obwohl Sahara-Temperaturen vorherrschten. Der Regenguss am Freitagabend tat gut.

Rund 270 Nennungen gingen zu diesem doch eher anspruchsvollen Turnier ein. Am Start waren dann doch nicht so viele, stellte der Liederkranz-Vorsitzende Wolfgang Butschle fest. Es würde seines Erachtens dem Turnier aber nicht schaden, wenn sich mittelfristig mehr junge Reiter als bisher und auch Reitschulen beteiligen würden.

Alles fing in einem Weilersbacher Garten an, berichtete Wolfgang Butschle über die Anfänge des gemeinsamen Festes. Der Liederkranz Weilersbach hatte sein Sommerfest und der Reit- und Fahrverein kehrte nach einem Ausritt zufällig ein. Die beiden Vorsitzenden Hannes Schleicher (Weilersbach) und Otmar Jäckle (Schwenningen) konnten sich eine Neuauflage vorstellen. Die Beziehung entwickelte sich weiter und hielt bis heute. Einzig der Garten in Weilersbach wurde ganz schnell zu klein. Die Familie Kornhaas stellte ihre Wiese an der Straße in Richtung Nordstetten/Obereschach als Veranstaltungsgelände zur Verfügung, was für beide Vereine ideal war und das Fest noch heute stattfindet.

Der Arbeitsaufwand ist zwar gewaltig, aber das Fest gehört für beide Vereine zu einem Höhepunkt im Vereinsjahr, und daher packen beide Vereine auch gemeinsam mit an. Rund 70 Helfer kommen aus Weilersbach, aus Schwenningen kommen weitere 30 Helfer für den Aufbau des Parcours. Kontinuität auch an der Organisationsspitze, mit Brigitte Pilton als Turnierleiterin und Walter Weh als Parcourschef.

Ernsthafte gesundheitliche Beeinträchtigungen bei Mensch und Tier kamen während des Festverlaufs bislang nicht vor, Hilfsdienste sind vor Ort. Erstmals verzichtete man auf die Anwesenheit eines Hufschmieds, und prompt kickte ein Pferd einen Schuh über den Parcours.

Erstmals kam es vor, dass die Reiter schon beim ersten Wettbewerb am Samstagmorgen hitzebedingt "Marscherleichterung" bekamen. Auf das zur Etikette gehörende Reiterjackett durften sie beim Auftritt verzichten, und für die Pferde stand zum Abduschen ein großer Schlauch zur Verfügung.

Zusätzlich zum Festbetrieb an den Turniertagen war an allen Tagen für musikalische Unterhaltung und das leibliche Wohl gesorgt. Heute ist nochmals Festtag. Der Kinder- und Seniorennachmittag beginnt um 14 Uhr. Vor allem für die Kinder gibt es einiges wie Springburg, Traktorfahren, Ponyreiten oder Rollenbahn. Auf der Wiese und im Wald können sie sich außerdem austoben, zusätzlich zu gebotenen Attraktionen. Nach dem traditionellen Handwerkervesper lässt die Musikkapelle Weilersbach das Fest heute Abend ausklingen.