Sicherheit wird bei Schwenninger Veranstaltungshighlight groß geschrieben / Muslenplatz-Anwohner sind vorbereitet

Von Mareike Bloss

VS-Schwenningen. Rund 30 Veranstaltungsorte, 1000 Aktive und 20 000 Besucher: Die Zahlen der Schwenninger Kulturnacht sprechen für sich. Dass bei diesem Großereignis das Thema Sicherheit eine nicht zu unterschätzende Rolle einnimmt, machen die Verantwortlichen deutlich.

Feuerwehr, DRK, Polizei, Technische Dienste, Security-Firma und kommunaler Ordnungsdienst: die Liste der Institutionen, die am Samstag Abend im Einsatz sein werden, ist lang.

Eine Sicherheitsberatung für alle Dienststellen habe es in dieser Woche bereits gegeben, erzählt Kulturamts-Leiter Andreas Dobmeier, bei dem die Koordinierungsfäden zusammenlaufen. "Die Sicherheitsanforderungen sind in den vergangenen Jahren immer gestiegen. Sie resultieren aus den Erfahrungen, die bei Veranstaltungen in dieser Größenordnung gemacht werden", so Dobmeier, man wolle sich also für alle Eventualitäten absichern.

Und so wird für die "Nacht der Nächte" ein sogenanntes "Lagezentrum" im Schwenninger Rathaus errichtet, dort werde eine eigene Funkstrecke mit Funksendern aufgebaut, die alle Funktionäre miteinander vernetzt und bei Vorfällen sofort einsatzbereit macht.

Im Fokus der verschärften Sicherheitsvorkehrungen wird vor allem der Muslenplatz stehen: Denn dort erwarten die Organisatoren durch den Auftritt der beiden Hauptacts, zu Beginn die Sängerin Saint Lu und um halb zwölf die Artistengruppe Sonics sowie durch das große Mitternachts-Feuerwerk den meisten Zuschauerstrom.

Ein Brandsicherheitswachdienst werde das Feuerwerk überwachen, teilt die Pressestelle der Stadt mit. Wie jedes Jahr wurden Info-Briefe an die Bewohner verteilt, unter anderem mit der Bitte, die Fenster um Mitternacht geschlossen zu lassen, berichtet Projektleiterin Lisa Jeske.

Die Muslen-Anwohner kennen dieses Prozedere bereits, und haben sich auf die Kulturnacht schon längst eingestellt: "Einmal im Jahr darf es ruhig lauter sein. Ich finde die Veranstaltung in Ordnung und werde bestimmt auch wieder vorbeischauen", sagt Rentner Anton Klapperer. Johanna Alxiadi ist zwar schon oft auf der Kulturnacht gewesen, aber noch nie in der Rolle einer Anwohnerin – sie ist erst vor ein paar Monaten zum Muslenplatz gezogen. "Jetzt gehe ich erst recht hin. Nur schade, dass wir als Anwohner keine Freikarten bekommen haben – im Gegensatz zum SWR1 Pop&Poesie-Festival, das eine Woche später stattfindet."

Massimialono Gianotti, Inhaber der Muslenplatz-Eisdiele Dolomiti, der im selben Haus mit seiner Familie lebt: "Wir kennen die Kulturnacht von Anfang an, bekommen aber nicht viel von ihr mit, weil die ganze Familie in der Eisdiele mitanpackt. Eine tolle Sache, die von uns aus auch noch länger als nur bis 1 Uhr nachts gehen könnte."

Eine weitere Maßnahme, die die Stadt für den Muslenplatz vornimmt: Sie errichtet vier zusätzliche Notausgänge, die durch Schilder extra markiert sind. Wellenbrecher sollen einen zusätzlichen Puffer vor der Hauptbühne schaffen.

Und besonders der Sonics-Auftritt werde für alle Beteiligten eine Herausforderung und ein technisch großer Aufwand, der sogar den Einsatz eines großen Krans erfordere, um die Artisten herunterzulassen. "Wir sind wirklich gespannt, ob alles funktioniert", meint Dobmeier.

Parallel zu den Mitternachts-Events auf dem Muslenplatz finden mit dem Auftritt der lokalen Band Stereorail im Mauthepark und der Bläsercombo Los Pantolores auf dem Marktplatz weitere Veranstaltungen statt, die die Menschenmassen entzerren sollen.

Trotz oder gerade durch die großen Sicherheitsvorkehrungen sind sich Dobmeier und Jeske sicher, dass die Kulturnacht auch dieses Jahr wieder ein friedliches Fest wird: "In den vergangenen neun Jahren ist noch nie etwas Gravierendes vorgefallen, und das möge auch bei unserem Jubiläum so bleiben", meint der Kulturamtsleiter.

Die Straßen rund um die Innenstadt werden am morgigen Samstag, 4. Juli, ab 10 Uhr gesperrt, los geht’s mit der zehnten Kulturnacht ab 18 Uhr.

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