Dieter Kaden (rechts), erhält von Steffen Feuerstacke, Präsident des Lions Clubs Schwenningen, ein Präsent nach seinem Vortrag über Flugsicherung. Foto: Lions Club Foto: Schwarzwälder-Bote

Lions Club: Vortrag von Dieter Kaden

VS-Schwenningen. Über Details der Flugsicherung sprach Dieter Kaden, ehemaliger Vorstandschef der DFS (Deutsche Flugsicherung) beim Lions Club Schwenningen.

Kaden gehört zu den Gründungsmitgliedern der DFS, die 1993 aus mehreren Vorgängerorganisationen hervorging. Er ist heute im Ruhestand und lebt in Bad Dürrheim. Der Vortragsabend mit dem Titel "Luftverkehrskontrolle in Deutschland und Europa" fand im Hotel Ochsen vor knapp 50 Interessierten statt. "Der europäische Luftraum ist der verkehrsreichste in der Welt mit aktuell etwa 10 000 Flugzeugen am Tag", referierte Kaden. Trotzdem sei es der Politik nicht gelungen, ein europäisches Luftfahrtsicherungskonzept zu realisieren.

Als Beispiel nannte Kaden die Schweiz oder Herzegowina. Diese Länder haben ihre eigenen speziellen Luftsicherungssysteme, die so komplex seien, dass man das Land längst überflogen habe, bis der Pilot das System eingestellt hat. Es soll Piloten geben, die Flugsicherung mit Fluchsicherung umschreiben. Für alle sehr beruhigend sei die Tatsache, dass die Flugsicherung trotz dieser Unterschiedlichkeiten zu den am besten funktionierenden Systemen gehört, da alle Komponenten mindestens dreifach abgesichert sind.

Dieter Kaden schließt Abstürze von Flugzeugen aufgrund von Systemfehlern aus. Nach wie vor zählt der Luftverkehr zu den sichersten Transportmitteln, erst recht, wenn man bedenkt, dass 2016 "nur" etwa 350 Personen weltweit durch Abstürze ums Leben gekommen sind.

Interessant waren noch die Firmenzahlen der DFS: beschäftigt werden 5700 Mitarbeiter, davon 2000 Fluglotsen, davon ein Drittel Frauen, der Umsatz lag 2016 bei 1,22 Milliarden Euro, 70 Prozent der Kosten sind Personalkosten. Abgerundet wurde das Zahlenwerk durch drei Millionen Flüge im Jahr, elf Prozent davon sind innerdeutsche, der Rest internationale. Zum Schluss wurden die internationalen Verflechtungen mit rund 40 europäischen Systemen und den Bemühungen, diese zu vereinen, aufgezeigt.