FKK-Badegäste kommen von weit her

Der Verein, der zum Bund für freie Lebensgestaltung gehört (Bffl), hat sich im Schwenninger Gürgele, quasi direkt neben dem Sonnenbädle, ein für die Region einzigartiges Idyll aufgebaut. Denn im Umkreis von mehr als 150 Kilometern ist kein vergleichbares Gelände, wie das in Schwenninen zu finden. Und genau deshalb kommen die Mitglieder des Vereins, der untergeordnet eine Abteilung des Naturheilvereins Schwenningens ist, aus einem großen Umkreis eigens zum Nacktbaden angereist. "Von Konstanz, Ravensburg, Lörrach und aus dem Stuttgarter Raum haben wir Mitglieder, die regelmäßig zu uns kommen. Da wir auch Wohnwagen-Stellplätze haben, lohnt sich auch eine längere Anreise", gibt der Abteilungsleiter des Vereins, Rolf Ziegler, Auskunft.

In der Anlage geht es familiär zu, weniger erinnert die Atmosphäre an einen Verein, mehr an eine große Familie. Etwa 180 Personen, die sich in rund 80 Mitgliedschaften widerspiegeln, besuchen regelmäßig das Gelände, das ruhig am Ortsrand in Richtung Dauchingen gelegen ist, dennoch aber den Vorteil hat, dass es stadtnah ist.

Der Abteilungsleiter, ein Schwenninger, aber in Irslingen bei Rottweil wohnt, ist zufrieden mit der aktuellen Entwicklung in seiner Abteilung. "Zehn neue Mitgliedschaften haben wir dieses Jahr gewinnen können. Auch fünf bis sechs Frauen sind dazu gekommen, was uns bestätigt, dass sich auch das weibliche Geschlecht bei uns wohlfühlt", berichtet Ziegler stolz. Dem Abteilungsleiter ist es wichtig, dass der Umgang auf dem Gelände stimmt. "Wir wollen hier nichts Schmuddeliges, sondern wollen unseren Gästen ein angenehmes Angebot schaffen, das es ihnen ermöglicht, sich textilfrei aufzuhalten und zu baden. Dubiose Gestalten haben hier nichts verloren", so Ziegler und betont dazu, dass er von jedem alleinstehenden Mann, der im Verein Mitglied werden will, auch ein polizeiliches Führungszeugnis sehen will.

Weil sich hier keiner Gedanken machen müsse, komisch angeschaut zu werden, ist der Abteilungsleiter überzeugt, kommen die Leute auch gerne her. Auch Familien oder Großeltern mit ihren Enkelkindern sind unter den Besuchern auszumachen. Trotzdem ist das Gelände nie überlaufen. Selbst bei Höchsttemperaturen jenseits der 30 Grad sind es zwischen 70 und 80 Leute, die sich gleichzeitig dort tummeln. Was es den Mitgliedern des Vereins ebenfalls besonders angenehm macht: Jeder bekommt eigens einen Schlüssel und kann so zu jeder x-beliebigen Tag- und Nachtzeit das Gelände nutzen.

Auch Gäste sind den Schwenninger FFK-Freunden herzlich willkommen. Doch ein Jedermann kann natürlich nicht einfach hineinspazieren. "Die Gäste müssen den offiziellen Verbänden der Freikörper-Kultur angeschlossen sein und einen Mitgliedsausweis vorzeigen. Wer Interesse daran hat, Mitglied zu werden, kann drei Mal unverbindlich zum Schnuppern kommen. "Dann einfach, am besten telefonisch bei uns melden", erklärt Ziegler.

Auf dem Platz des Bffl Schwarzwald ist es picobello. Das Schwimmbecken, das zwischen 25 und 29 Grad hat, sieht aus wie geschleckt. Auch die anderen Angebote, wie die Sauna oder die sanitären Einrichtungen sind sehr sauber. Das ist allerdings nur mit vielen fleißigen Mitgliedern möglich. Und da kommt auch wieder der familiäre Gedanke des Vereins zum Tragen.

Wie in jeder Familie, hat auch beim Bffl Schwarzwald jeder etwas mit anzupacken. Zum Mitgliedsbeitrag kommen deshalb noch zehn Arbeitsstunden pro Jahr dazu. Für die Jahrzehnte langen Mitglieder Marianne und Norbert Grabfelder ist das schon selbstverständlich. Sie opfern sich regelrecht für ihr kleines Idyll im Gürgele auf. Fast täglich sind sie hier und bringen rund 600 Arbeitsstunden im Jahr mit.

"Das machen wir wirklich von Herzen", so die beiden Rentner.

Weitere Informationen:

www.bffl-schwarzwald.info oder telefonisch unter: 07720/7977