Pfarrer Georg Schaar arbeitet in leitender Funktion in der Christengememeinde mit. Fotos: Bombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Sophienkirche: OB Kubon lobt Engagement der Christengemeinde auf altem Schwenninger Friedhof

Von Rainer Bombardi

Seit zehn Jahren verbreitet die anthroposophisch geprägte Christengemeinde in der Sophienkirche auf dem alten Schwenninger Friedhof das Bild einer lebendigen Bewegung für religiöse Erneuerung.

VS-Schwenningen. Jetzt feierte die Gemeinde den kleinen runden Geburtstag der zehnjährigen Kirchweihe. In monatelanger Eigenleistung holten sie die arg in die Jahre gekommene ehemalige Markuskirche aus ihrem Tiefschlaf und schufen sich mit dem komplett renovierten Gotteshaus inklusive dem darüber liegenden neu ausgebauten Gemeindesaal ein kleines Gemeindeparadies inmitten des alten Friedhofs.

In einem Festwochenende erinnerte die ausschließlich über Spenden, Aktionen, Veranstaltungen und freiwillige Mitgliedsbeiträge finanzierte Christengemeinde an die damalige Zeit und ihre Glaubensinhalte. Pfarrer Georg Schaar erinnerte im Gespräch an die Historie der im Zweiten Weltkrieg verbotenen Christengemeinschaft. Dank dem unermüdlichen Engagement ihrer Mitglieder entwickelte sich die kleine Gemeinde mit großem Einzugsgebiet kontinuierlich weiter. Die freistehende Sophienkirche und das dafür vorhandene Geld und Mitgliederengagement für deren Sanierung bezeichnete Schaar als Glücksfall für den Fortbestand.

Die Menschen mit der Umwelt und auf Basis religiöser Grundwerte in Einklang zu bringen ist eines der Hauptziele der Christengemeinschaft, die ihre Feierlichkeiten mit einem barocken Festkonzert unter dem Motto "Der kleine himmlische Garten" eröffnete.

Erlös aus Konzert geht an Flüchtlingsarbeit

Eben solchen meinte OB Rupert Kubon in seiner Eröffnungsansprache entdeckt zu haben. Der Kampf um den Erhalt der Sophienkirche im Zentrum des Alten Friedhofs bezeichnete er rückblickend als ein Exempel für die Übernahme von Verantwortung und Verantwortungsbewusstsein. Die Arbeitsleistung der Gemeinde zum Wohle der Gesellschaft, zur Verbesserung des Kirchengebäudes und ihrem Umfeld bezeichnete Kubon als eine herausragende Belebung einer sakralen Stätte im Fokus der Natur. Auch lobte er die Christengemeinde für deren Großzügigkeit, den Spendenerlös aus dem Benefizkonzert zu Gunsten der Flüchtlingsarbeit an den Arbeitskreis christlicher Kirchen Asyl zu spenden.

Im Konzert brillierten Sopranistin Cristina Haigis, Flötistin Monika Wunderlich, Susanne Heinrich am Spinett und Barbara Heyner an der Kniegeige (Gambe) gemeinsam und in diversen Duetten mit Liedern von Händel, Telemann, Vivaldi oder Mancini.

Gestern standen die Menschenweihehandlung und Aktionen im Wechsel von Musik, Gesang und Aktivitäten im Mittelpunkt. Den Festvortrag zur Geschichte der Gemeinde hielt Hellmut Voigt, der als Lenker der Region für einen weiten Umkreis zuständig ist.