Tobias Weißhaar könnte in die Startelf der Villinger zurückkehren. Foto: Marc Eich

Oberliga: Auf die Nullachter wartet Schlüsselspiel beim alten Rivalen. David D’Incau bleibt gesperrt.

Von Michael Eich und Gunter Wiedemann

Freiburger FC – FC 08 Villingen (Samstag, 15.30 Uhr/Hinspiel 3:2). Für den FC Villingen beginnt die ganz heiße Phase im Kampf um den Klassenerhalt mit einem Schlüsselspiel beim alten Rivalen Freiburger FC. Beide Teams stecken punktgleich im Keller fest.

Die Nullachter belegen momentan aufgrund des um vier Treffer besseren Torverhältnisses den wahrscheinlich ganz wichtigen viertletzten Tabellenplatz.

Für 08-Coach Markus Knackmuß hat die Partie beim Aufsteiger keinen ganz vorentscheidenden Charakter. "Klar, es ist ganz wichtiges Spiel, aber der Verlierer ist noch nicht abgestiegen. Bei einem Sieg ist auch der Klassenerhalt noch nicht geschafft", betont er angesichts von insgesamt noch vier ausstehenden Begegnungen.

Die Freiburger, die das Hinspiel mit 3:2 gewannen, verloren ihre vergangenen sechs Spiele. Allerdings erzielten sie einen Erfolg am "grünen Tisch". Da die Stuttgarter Kickers II bei ihrem 3:1-Sieg über den FFC einen nicht spielberechtigen Akteur eingesetzt hatten, wurde die Begegnung mit einem 3:0-Erfolg für die Breisgauer gewertet. Ebenfalls ist das Team von Coach Ralf Eckert noch im Pokal dabei. In der vergangenen Woche gewannen die Freiburger im Halbfinale bei Solvay Freiburg mit 1:0. Sie schafften dadurch den Einzug ins Endspiel am 20. Mai in Emmendingen gegen den Bahlinger SC.

"Wir sind auf Augenhöhe mit dem Freiburger FC. Das Hinspiel hat dies gezeigt. Es wird eine ganz enge Kiste", denkt Markus Knackmuß. Er sieht den Aufsteiger als eine vor allem spielerisch sehr gute Mannschaft an. "Dort wurde in den vergangenen Jahren viel mit jungen Leuten gearbeitet." Wenig Bedeutung misst der Ex-Profi der jüngsten Niederlagenserie des FFC bei. "Ich halte es für müßig, darauf hinzuweisen. Die Spiele müssen erst einmal gespielt werden."

Personell wird es bei den Villingern im Vergleich mit dem 3:2-Sieg über die Stuttgarter Kickers II eventuell Veränderungen geben. Spielertrainer Jago Maric ist krank und nimmt Antibiotika. Hinter seinem Einsatz steht ein Fragezeichen. Erik Raab konnte die ganze Woche aus beruflichen Gründen nicht trainieren. David D’Incau, der aufgrund des Platzverweises in Mannheim eine Sperre von zwei Spielen erhalten hatte, darf am Samstag noch nicht ran. "Das Gnadengesuch wurde abgelehnt", erklärte gestern Heiner Baumeister, der Sprecher des zuständigen Württembergischen Fußball-Verbandes (WFV). Ein heißer Anwärter für einen Einsatz in der Startelf ist nach einer überstandenen Verletzung Tobias Weißhaar. Marcel Simsek ist auch wieder fit und ebenfalls im Kader dabei.

Auf jeden Fall rechnet Knackmuß mit einem ganz schweren Duell für sein Team. "Darauf müssen wir uns einstellen. Allerdings haben die vergangenen beiden Spiele auch gezeigt, dass wir in der Lage sind, zu gewinnen. Deshalb fahren wir mit Selbstvertrauen nach Freiburg", betont der 08-Coach.

u  Freiburger FC

Der am 17. Dezember 1897 gegründete Freiburger FC ist der älteste Fußballverein der Breisgaumetropole und hat eine überaus wechselvolle Geschichte hinter sich. Der ganz frühe Höhepunkt war die deutsche Meisterschaft im Jahr 1907. Im süddeutschen Raum spielte der FFC anschließend immer eine bedeutende Rolle. Von 1963 bis 1973 hielten sich die Freiburger beständig in der Regionalliga Süd. Im Jahr 1969 scheiterte der FFC nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga. 1974 kam es zum Abstieg in die 1. Amateurliga Südbaden. Drei Jahre später ging es wieder hoch in die 2. Bundesliga. Mit dem Tod des Vorsitzenden und Mäzens Rolf Jankovsky (1980) geriet der Verein in finanzielle Turbulenzen und stieg 1982 in die Oberliga ab. Es drückten Schulden in Höhe von 1,8 Millionen Mark. Der Konkurs wurde aber verhindert. Sportlich endete die Talfahrt 1999 in der Landesliga. Gleichzeitig musste das Möslestadion an den Lokalrivalen SC Freiburg verkauft werden. Nach der zwischenzeitlichen Rückkehr im Jahr 2000 in die Verbandsliga folgte 2009 der erneute Abstieg in die Landesliga. Drei Jahre später gelang über die Relegation der Wiederaufstieg in die Verbandsliga. In Sommer durfte schließlich mit Trainer Ralf Eckert, einem Ex-Profi des SC Freiburg, die ersehnte Rückkehr in die Oberliga gefeiert werden. Bester Torschütze ist Marco Senftleber mit elf Treffern. Daheim hat der FFC aus 15 Spielen bisher 13 Punkte (19:25 Tore) geholt. Mit dem gebürtigen Brigachtaler Matthias Maier gehört auch ein Ex-Nullachter zum Kader.

Zugänge: Stipe Malencia (FC Bötzingen). Abgänge: Ergi Alihoxha (Bahlinger SC).

Stadion: Stadion im Dietenbach (3000 Zuschauer).

Adresse: Dietenbach-Sportpark, Robert-Ruh-Weg 1, 79114 Freiburg.