Kai Brünker, hier gegen den Reutlinger Andreas Maier (rechts), erzielte das 2:2. Foto: Eibner

Villingen belohnt sich beim 2:2 mit kämpferisch starker Leistung. Nullachter holen zwei Mal Rückstand auf. Mit Trainerstimmen.

Der FC Villingen hat sich aufgrund einer kämpferisch starken und taktisch überaus disziplinierten Leistung beim SSV Reutlingen mit einem 2:2 belohnt. Dabei holten die Nullachter zwei Mal einen Rückstand auf.

In der Tabelle bleiben die Villinger weiter Vorletzter. Ali Günes gab an der Kreuzeiche sein Debüt in der Startelf. Dafür war Tevfik Ceylan nicht dabei. Während Günes die einzige Sturmspitze war, lief Kai Brünker im Mittelfeld auf.

Mit einer von Beginn an konzentrierten Vorstellung starteten die Nullachter hoffnungsvoll in die Partie. Doch bereits in der 11. Minute gab es den ersten Rückschlag. Nach einem Ricciardi-Freistoß aus fast 30 Metern wurde der Ball zwei Mal abgefälscht und landete am perplexen 08-Keeper Daniel Miletic vorbei zum überraschenden 1:0 im Netz. Fünf Minuten später folgte die Antwort der einsatzfreudigen Villinger. Brünker bediente mit einem genauen Pass den in die Spitze startenden Günes. Der Ex-Profi (16.) wurde beim Versuch, SSV-Torwart Michael Gurski zu umkurven, durch den Schlussmann von den Beinen geholt. Schiri Andreas Reuter entschied sofort auf Strafstoß. Aber anstatt Gurski für seine Notbremse Rot zu zeigen, beließ er es bei einer gelben Karte. Christian Jeske verwandelte den Elfmeter sicher zum 1:1.

Acht Minuten danach war die 08-Defensive für einen Moment ungeordnet. Dies nutzte Dominik Grauer zum 2:1. Doch auch von diesem Rückstand ließen sich die Villinger nicht entmutigen. Sie setzten immer wieder auf Konter. Dabei verpassten in der 31. Minute Ali Günes und Benedikt Haibt eine gefährliche Jeske-Flanke nur hauchdünn. Zwei Minuten später war es noch knapper. Nach einer genauen Günes-Vorlage landete der Flugkopfball von Benedikt Haibt nur am Innenpfosten, tanzte auf der Linie entlang und sprang wieder ins Feld. Lediglich eine Bischoff-Direktabnahme (37.) ließ die Villinger Defensive bis zur Pause noch zu. Dagegen lenkte Gurski in der 41. Minute nach einem Jeske-Freistoß einen Ovuka-Kopfball über die Latte.

Nach dem Seitenwechsel beschränkten sich die Reutlinger weitgehend darauf, den Ball möglichst in den eigenen Reihen zu halten. Bis auf einen Frick-Kopfball (62.) sprangen auch keine Möglichkeiten heraus. Die Villinger erwischte es mit Verletzungspech. Günes musste in der 63. Minute aufgrund einer Oberschenkelprellung für Jago Maric Platz machen. Dennoch versuchten die Nullachter weiterhin alles, um aus einer geordneten Defensive heraus zum Ausgleich zu kommen. In der 69. Minute wurden die Bemühungen schließlich belohnt. Ein tolles Solo schloss Haibt mit einem Linksschuss ab. Diesen konnte Gurski nur abklatschen. Brünker war zur Stelle und besorgte das verdiente 2:2.

Fast wäre dem Villinger Angreifer nach einer Jeske-Flanke in der 79. Minute noch der Siegtreffer gelungen. Sein Kopfball strich aber knapp über den Querbalken.

Am Ende durfte sich der langjährige 08-Betreuer Werner Felgenhauer im Kreuzeiche-Stadion über das passende Punkte-Geschenk zu seinem 65. Geburtstag freuen.

Trainerstimmen:

Robert Hofacker, SSV Reutlingen: "Ich habe einen SSV mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten gesehen. In der ersten Halbzeit haben wir sehr effektiv gespielt. Es ist eine Qualität bei uns, aus wenigen Chancen Tore zu machen. Die zweite Halbzeit ist mehr als enttäuschend verlaufen. Insgesamt ist die Punkteteilung gerecht. Wir können uns nicht beschweren, wenn unser Torwart Rot bekommt."

Martin Braun, FC 08 Villingen: "Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben nichts zugelassen. Wie es dann in unserer Situation ist, wird ein Freistoß aus 35 Metern zwei Mal abgefälscht und geht ins Tor. Beim 1:1 bin ich schon ein bisschen ratlos, wieso der Torwart weiterspielen darf. Nach dem 1:1 waren wir weiter gut im Spiel, haben uns aber beim 2:1 einfach ausspielen lassen. Wir sind dann im Gegensatz zur Vorwoche geduldig geblieben und machen das 2:2. Ich bin froh über den Punkt."

08-Topspieler:

(me). Im Abwehrverbund des FC Villingen gehörte Daniel Wehrle beim 2:2 in Reutlingen zu den stärksten Spielern im 08-Trikot. Er sicherte aber nicht nur in der Defensive gut ab, sondern auch in der Offensive wird Wehrle, der in der vergangenen Woche seinen 21. Geburtstag feierte, immer stärker. "Wir haben über 90 Minuten gekämpft. Der Wille war bei uns da. Man hat gemerkt, dass wir unbedingt etwas mitnehmen wollten", betonte Wehrle. Ihn erwischte es im ersten Durchgang mit einer Kapselverletzung an der Hand. Deshalb musste er nach der Pause mit einem Verband spielen. Dieser hätte ihn aber nicht behindert. "Ich laufe ja nicht mit der Hand", lachte er. Die Villinger wären die insgesamt bessere Mannschaft mit den besseren Chancen gewesen. Reutlingen habe aber aus zwei Chancen zwei Tore gemacht. In der zweiten Halbzeit hätte das Spiel vom Kampf gelebt. »Wir machen aber verdient den 2:2-Ausgleich." Er selbst habe sich in Reutlingen gut gefühlt. "Es ist mir gelungen, meine Seite dicht zu machen. Ich habe dann auch versucht, mich mit im Spiel nach vorne einzuschalten. Mit meiner Leistung bin ich sehr zugfrieden", so Daniel Wehrle.