Studie gibt Auskunft über wirtschaftliche Lage

Villingen-Schwenningen. Die Stimmung unter Freiberuflern, Handwerkern und Gewerbetreibenden in VS ist zuversichtlich. Der Grund: Die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Bei knapp drei Viertel Drittel hat sich die Auftragslage im ersten Halbjahr 2014 verbessert oder war stabil. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie in VS. Freiberufler, Handwerker und Gewerbetreibende mit einem Jahresumsatz von bis zu 2,5 Millionen Euro wurden im Auftrag der Commerzbank befragt.

"Die wirtschaftliche Lage ist bei der Mehrheit gut", sagt Peter Richter, Mitglied der Geschäftsleitung Commerzbank Württemberg. "80 Prozent erwarten auch für das kommende Jahr eine stabile oder positive Entwicklung ihrer wirtschaftlichen Lage." Das größte Risiko sähen Freiberufler und Kleinunternehmer in VS im Ausbleiben von Aufträgen und in der fehlenden Nachfolge. Etwa jeder Fünfte (21 Prozent) fürchte, keinen Nachfolger für sein Unternehmen zu finden. Weitere Risiken seien die Angst vor Fachkräftemangel (14 Prozent) und der Konkurrenzdruck durch das Internet (elf Prozent). "Diese Risiken werden ernst genommen", erläutert Mathias Morper, Leiter der Geschäftskundenberatung in der Vertriebsregion. "Freiberufler und Kleinunternehmer investieren gezielt in moderne Informationstechnik, Marketing und Personal." In VS werden der Studie zufolge besonders häufig Investitionen in den IT-Bereich geplant (57 Prozent).

Mehr als zwei Drittel der Freiberufler, Handwerker und Gewerbetreibenden halten Investitionen in EDV, Internet und mobile Kommunikation für wichtig. "Unsere Studie zeigt aber auch, dass die Hälfte der Befragten das Netz bislang für ihre Geschäftstätigkeit praktisch kaum nutzt." Immerhin rund 20 Prozent wickeln bereits den Großteil ihres Geschäftes online ab.

Bei der Finanzierung ihrer Investitionen agieren Freiberufler, Handwerker und Gewerbetreibende in VS konservativ: Mehr als 30 Prozent der Gesamtinvestitionen finanzieren sie aus dem laufenden Geschäftsbetrieb, weitere 20 Prozent aus Rücklagen. Etwa ein Viertel der Investitionen werden fremdfinanziert über Kredite und Leasing. "Viele nutzen ihren Spielraum für Investitionen nicht aus", so Richter. "Sie unterschätzen, wie kreditwürdig sie sind." Denn die Studie belege: Wenn Freiberufler, Handwerker und Gewerbetreibende einen Kredit benötigen, wird der bei mehr als 97 Prozent genehmigt.

Mit der Zahlungsmoral ihrer Kunden sind die doppelstädtischen Kleinunternehmer zufrieden: Mehr als drei Viertel bewerten sie als sehr gut oder gut – obwohl 23 Prozent der Kunden ihre Rechnungen erst nach Ablauf der Zahlungsfrist begleichen.

Für die Studie wurden mehr als 1800 Geschäftskunden bundesweit befragt, davon 30 in Villingen-Schwenningen.