Kultband: "Mammut" begeistert / Regelmäßige "Comebacks" als Markenzeichen
Von Rainer Bombardi
VS-Schwenningen. Es war in der Mitte des zweiten Teils. Die Kultband "Mammut" stimmte den alten Klassiker "You ain’t see nothin’ yet" von Bachmann-Turner-Overdrive an – die Hände des Publikums schnellten in die Höhe. Bei den Gästen im proppevollen "Wildpark" im Westen der Neckarstadt gab es kein Halten mehr. Inhaber Werner Vosseler, der den einjährigen Geburtstag des Restaurants feierte, sah sich einmal mehr in seinem Vorhaben bestätigt, das Lokal zu einer Eventscheune mit unterschiedlichsten Angeboten zu erweitern.
Auf der Tanzfläche vor der Bühne der fünf Mammut-Musiker gab es kaum mehr ein Durchkommen. Ausgelassen tanzten die Fans zu den Rhythmen von Klassikern und Welthits des Rock und Pop, die aus einer Zeit stammten, als die synthetischen Klänge noch kaum bekannt waren. Wer keinen Platz zum Tanzen mehr fand, sang und klatschte von den Sitzplätzen mit, andere ließen sich gerne von der Begeisterung infizieren.
Nach knapp drei Stunden galt es für Musiker und Gäste gleichermaßen in der Pause noch einmal durchzuatmen.
Fünf Rock-Oldies, die in den 1970er- und 1980er-Jahren zu den bekanntesten Musikern der Region zählten, zeigten, dass sie nichts von ihrer Begeisterung für die Musik verlernt hatten. So blieb es nicht aus, dass die Gäste sie während des gesamten Abends immer wieder nach weiteren Auftritten fragten. Einige von ihnen hatten konkrete Vorstellungen, andere wollten einfach wissen, wann das nächste "Comeback" von Mammut folgt. "Es ist wie früher, uns gefällt es mit unserem Publikum ins Gespräch zu kommen", freut sich Gitarrist Uwe Schmidt.
In den letzten Jahrzehnten erstrahlte der Stern vieler Coverbands genauso schnell, wie er wieder erlosch. Der von Mammut blieb. Zwar nicht mehr so aktiv wie vor 40 Jahren, und immer wieder in neuer Besetzung.
Ihren Grundsatz vom ehrlichen Rock ’n’ Roll warfen die Musiker dennoch nie über die Bühne. Die regelmäßigen "Comebacks" sind längst zu einem Markenzeichen aufgestiegen. Im letzten Konzertteil nahmen die Musiker das Publikum zu einem Ausflug ins Lateinamerikanische mit. Die Musik der Pop-Legende Santana zog die Fans wie ein Magnet in Richtung Tanzfläche. Der Tag war noch jung, als der letzte "Mammut"-Song in der Nacht verhallte.
