Mit Spaß an der Sache und einem Lächeln im Gesicht verkauft Daniela Halder Eintrittskarten für die Südwest Messe. Foto: Seiss Foto: Schwarzwälder-Bote

Südwest Messe: Daniela Halder arbeitet schon ihr halbes Leben im Tickethäuschen

"Der Job hier wurde mir quasi in die Wiege gelegt", schmunzelt Daniela Halder. Schon seit sie 17 Jahre alt ist, verkauft sie Tickets auf der Südwest Messe in Schwenningen.

VS-Schwenningen. Draußen ist es warm, und die Sonne scheint. Viele Menschen stehen vor dem Eingang der Südwest Messe. Einige haben bereits ein Ticket, andere wollen sich am Kassenhäuschen eine Einlasskarte kaufen. Am Ticketschalter mit der Nummer sechs sitzt Daniela Halder. Sie hat ein freundliches Lächeln im Gesicht.

"Vor über 40 Jahren hat meine Patentante angefangen, hier auf der Südwest Messe zu arbeiten. Dann kam im Laufe der Zeit meine Mutter dazu", blickt sie auf die Ursprünge zurück. "Der Job wurde mir quasi in die Wiege gelegt", schmunzelt die gebürtige Schwenningerin. "Dadurch, dass meine Mutter hier gearbeitet hat, war ich immer schon auf der Südwest Messe", sagt sie. Damals habe sie insbesondere das Spieleland begeistert. Ihrer Mutter durfte sie über die Schulter schauen. "Mit 17 habe ich dann angefangen, ebenfalls hier zu arbeiten", erzählt die heute 35-Jährige und fügt hinzu: "Ich mache das schon mein halbes Leben."

In so vielen Jahren haben sich schon einige lustige Gegebenheiten abgespielt. "Witzig finde ich es, wenn Rentner ein Rentier-Ticket fordern", schmunzelt Halder. Sie und ihre Kolleginnen weisen Besucher auf auch mögliche Ermäßigungen hin. "Erstaunlich finde ich auch, wie viele Menschen einen Schwerbeschädigtenausweis haben", schildert sie.

Für den Ticketverkauf bei der Südwest Messe nimmt sich die Industriekauffrau, die bei einem Schwenninger Unternehmen arbeitet, jedes Jahr Urlaub. "Viele fragen mich, ob ich es nicht anstrengend fände, Urlaub zu nehmen, um zu arbeiten. Aber mir gefällt der Umgang mit den Leuten, von denen ich viele jedes Jahr wieder treffe."

Vormittags verkauft Daniela Halder die Tickets am Haupteingang in einem der fest installierten Häuschen. "Wenn der Parkplatz dann zu ist, wandere ich hoch in eines der mobilen Häuschen", erzählt sie. Dort sei es an sonnigen Tagen etwas heißer, "aber es ist auszuhalten".

Mehrere Besucher kommen an den Schalter und wollen Tickets. Einen Taschenrechner hat Daniela Halder nicht. "Man sollte schon gut Kopfrechnen können, wenn man den Job macht. Bis jetzt hat die Kasse immer gestimmt", freut sie sich. "Grüß’ Gott Frau Halder", ruft eine Frau in Richtung der offenen Luke. "Schön, dass Sie auch wieder da sind", ergänzt sie.

"Es geht hier schon fast familiär zu. Nach so vielen Jahren kennen einen viele", sagt Halder. Es gab Zeiten, zu denen ihre Tante, ihre Cousine und sie im selben Tickethäuschen saßen. "Das war wie ein Familientreffen", blickt sie erfreut zurück.

Während am unteren Eingang mehr auswärtige Kundschaft passiere, seien am oberen Eingang mehr Einheimische. "Oben laufen die Ur-Schwenninger rein", schmunzelt sie. "Das ist immer wieder schön", beschreibt sie.

Gegen 8 Uhr holt Daniela Halder morgens ihre Kasse. "Von etwa 8.30 bis 9 Uhr, also bis Einlass ist, ist wahnsinnig viel los. Und dann gegen Mittag, wenn es Richtung Essenszeit geht", weiß sie. "Viele nutzen auch die 16 Uhr Karte." Dies seien vor allem Messebesucher, die schon wüssten, wo sie hin wollen und den ermäßigten Preis daher gerne in Anspruch nehmen.

In ihren Pausen oder nach Feierabend schlendert Daniela Halder selbst gerne über die Messe. "Die Tätigkeit verbindet mich mit meiner verstorbenen Mutter. Früher haben wir hier viel Zeit zusammen verbracht. Und: Es macht mir tierisch Spaß."