Rat und Bürger aus Weilersbach diskutierten mit Rektorin Gabriele Czernoch-Reich (Zweite von links) über die Entwicklung der Grundschule in Weilersbach. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Rat und Bürger diskutieren über Entwicklung / Kritik an mangelnder Information

VS-Weilersbach (spr). Der Erhalt des Schulstandortes Weilersbach hat für Ortschaftsrat und Bürger absolute Priorität. Dies wurde am Montag während der Sitzung des Ortschaftsrates deutlich, bei der die Zuschauerränge gut besetzt waren.

Rektorin Gabriele Czernoch-Reich berichtete zunächst über die aktuelle Situation. Demnach sind in Weilersbach sieben Erstklässler eingeschult worden, die zusammen mit 14 Schülern der zweiten Klasse unterrichtet werden. Auch die dritte und vierte Klasse mit elf und 13 Schülern werden kombiniert unterrichtet, so dass in Weilersbach lediglich zwei feste Lehrkräfte als Klassenlehrer nötig sind.

In Obereschach sehe es nicht anders aus, berichtete die Rektorin, auch dort seien Kombiklassen gebildet worden. Derzeit gibt es noch zwölf Lehrkräfte insgesamt, die Zahl werde weiter sinken, wenn die Werkrealschule mit derzeit noch zwei Klassen ausläuft. Insgesamt sei die Schule gut versorgt: "Wir können Förderunterricht anbieten, allerdings keine AGs. In Deutsch und Mathematik werden je vier Stunden pro Woche getrennt unterrichtet."

Sowohl Ortschaftsräte als auch Eltern kritisierten die aus ihrer Sicht völlig unzureichende Informationspolitik der Schulleiterin. "Als Ortschaftsrat erhalte ich null Information", stellte Christoph Stern fest, das sei nicht in Ordnung. Alle vier bisherigen Lehrkräfte haben die Schule verlassen, darüber habe er informiert werden wollen.

Die Rektorin antwortete, dass sie erst dann informieren könne, wenn sie etwas Schriftliches in der Hand habe, und das sei nicht der Fall gewesen. Der Weggang einer Lehrerin habe sich erst am letzten Schultag bewahrheitet.

Stern fand die Erwiderung nicht überzeugend, schließlich könne man in nichtöffentlicher Sitzung auch über Entwicklungen und Erwartungen sprechen, das erwarte er als Ortschaftsrat.

Michael Kaltenbach sagte, wenn denn alle sich gemeinsam für den Erhalt der Schule einsetzten, müssten auch alle auf einem gemeinsamen Informationslevel liegen. Unterstützung erhielten die Ratsmitglieder von den zahlreichen Eltern, die ebenfalls zu späte und lückenhafte Informationen bemängelten. Czernoch-Reich sagte, es sei schon immer so gewesen, dass man erst am ersten Schultag sicher wisse, wer welche Klasse übernehme.

Einig waren sich alle Beteiligten, dass die Attraktivität der Schule weiterentwickelt werden müsse. Czernoch-Reich lobte hier besonders den Schulförderverein, dessen Kernzeitenbetreuung mittlerweile von 17 Kindern nachgefragt werde, zudem sei eine Hausaufgaben- und Nachmittagsbetreuung zusammen mit der AWO Schwenningen organisiert. Ideen, eine Ganztagesbetreuung anzubieten, wurden als unrealistisch erachtet. Wohl müsse aber darüber nachgedacht werden, ein warmes Mittagessen zu bieten, sagte Ortsvorsteherin Silke Lorke. Es wird gehofft, dass nach Wegfall der Grundschulgrenzen zum nächsten Schuljahr Schüler angesprochen werden können, deren Eltern eben keine Ganztagesbetreuung in einer gebundenen Ganztagesschule wünschen.

Wie es denn mittel- und langfristig mit dem Erhalt der Schule aussehe, fragten Ortschaftsräte und Eltern. Dazu könne sie keine Aussage treffen, antwortete die Rektorin, das sei Sache des Schulträgers, in diesem Fall der Stadt Villingen-Schwenningen. Lorke schätzte, dass das Thema spätestens zur nächsten Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes wieder diskutiert werde: "Wir müssen wachsam bleiben. Das beste Argument für die Weiterführung ist eine attraktive Schule mit hinreichender Schülerzahl."