Eine Schülerin der 5c illustrierte, wie Mädchen einen Plan aushecken. Foto: GaH Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: HFU-Studentinnen bieten "Buchatelier" am Hoptbühl-Gymnasium an / Schülerinnen mit Eifer dabei

Was macht einen guten Text aus? Dieser Frage widmen sich Villinger Schülerinnen im Projekt "Buchatelier", das von Studentinnen der HFU geleitet wird. Das Ziel: Die Veröffentlichung eines eigenen Buches.

VS-Villingen. "Einhörner, Glitzer und ganz viel Pink": Die 25 Mädchen der Klasse 5c am Hoptbühl-Gymnasium wissen ganz genau, was ein guter Text enthalten muss. Das erzählen sie auch den fünf Studentinnen der Hochschule Furtwangen, die an diesem Morgen den Deutschunterricht besuchen.

Die Studentinnen stellen den Mädchen das Projekt "Buchatelier" vor. Gemeinsam mit den Schülerinnen wollen die jungen Frauen ein Kinderbuch planen, schreiben und grafisch gestalten. Ihr Vorhaben ist Teil des Projektstudiums an der Fakultät Digitale Medien. Betreut wird die Gruppe mit Katharina Kunz, Antonia Sprißler, Jessica Neufeld, Sarah Mavi und Theresa Kiefer von Medien- und Designwissenschaftler Oliver Ruf. An der Schule werden sie von Deutschlehrer Alexander Chlup begleitet.

In Raum 411 des Villinger Gymnasiums unterhalten sich Studentinnen und Schülerinnen über ihre Lieblingsgeschichten. Dann werden erste Schreibversuche unternommen.

In mehreren Vorgesprächen hat Lehrer Chlup den Frauen einen Eindruck von der Lerngruppe vermittelt. Von Beginn an war die Stimmung zwischen Schülerinnen und Studentinnen bestens. Deshalb fiel es auch nicht schwer, einen Plan für das Buchprojekt zu finden, der auf die Klasse zugeschnitten ist. Dass die Mädchen dem Projekt gewachsen sind, daran hat Chlup keinen Zweifel: "Als ich von dem Projekt erfahren habe, musste ich mich gleich mit Theresa Kiefer in Kontakt setzen. Ich wusste, dass das ein Projekt für die 5c ist. Die Mädels haben Power, sind kreativ und auch ein bisschen verrückt. Und sie sind gute Schreiberinnen."

Häufig hat er mit ihnen im Unterricht geschrieben. An Schreibwettbewerben, die für Schulklassen des Öfteren angeboten werden, wollten sie aber nicht unbedingt teilnehmen. "Mir gefällt nicht, dass die Kinder gegeneinander schreiben", erläutert Chlup. Beim "Buchatelier" haben die Mädchen dagegen die Möglichkeit, kooperativ an einem Buch zu schreiben, das tatsächlich auch gedruckt werden soll.

"Einen motivierenden Anlass gibt es für die Klasse nicht", meint der Lehrer. Das findet auch die studentische Projektgruppe: "Uns war es wichtig, nicht nur ein Medium für Kinder zu erstellen, sondern auch mit ihnen." Die Gruppe arbeitet Hand in Hand. Hier treffen zeichnerische Begabungen auf literarische Talente, gestalterische Kompetenzen auf pädagogische Leidenschaft.

Die Treffen werden von den Studentinnen mit der Kamera aufgezeichnet, um eine filmische Dokumentation über das Projekt zu publizieren. "Das gibt den Schülerinnen auch einmal einen Einblick, wie Studierende an einer Medienhochschule arbeiten", sagt Antonia Sprißler.

Nach dem Besuch der Studentinnen brennt die Klasse am Hoptbühl-Gymnasium regelrecht darauf, an ihren Texten zu schreiben. Ein großes Thema zeichnet sich bereits ab: Freundschaft und Zusammenhalt – genau wie in der Klasse. Auch über Jungs soll geschrieben werden. "Allerdings werden die wahrscheinlich weniger gut wegkommen", vermutet Alexander Chlup lachend. Dass auch Einhörner, Glitzer und ganz viel Pink eine Rolle spielen werden, daran zweifelt keiner.

Wer über das Projekt auf dem Laufenden bleiben möchte, kann die Facebook- oder Webseite des Projekts besuchen entweder unter www.facebook.com/hfu.buchatelier oder http://buchatelier.dm.hs-furtwangen.de/