Viele Akteure wurden beim Adventskonzert in der Villinger Markuskirche aufgeboten. Das Foto zeigt einen Teil von Chor und Flötenkreis sowie den Bariton Michael Vogelmaier (links). Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Vierte Adventsmusik in der Markuskirche erfreut mit reichhaltigem Programm / Von Barock bis Jazz

Von Siegfried Kouba

VS-Villingen. Eine Stunde der Besinnung mit ruhigen Tönen erlebten die Besucher, die am Samstagabend zahlreich zur vierten Adventsmusik in die evangelische Markuskirche gekommen waren.

Kantor Peter Hastedt lud die Besucher ein, Lieder wie "Wie soll ich dich empfangen" oder "Tochter Zion" mitzusingen. Hastedt war froh, für Gabi Zucker Vera Kleiber gewinnen zu können, die teils die Orgel bediente und den Chor leitete. Das reichhaltige Programm reichte von Barock, über Klassik, Romantik bis zu Jazz sowie bekannten Advents- und Weihnachtsliedern. Einen Akzent setzte Michael Vogelmaier mit seinem warmen, einfühlsamen Bariton, der besonders bei den Peter-Cornelius-Gesängen zur Geltung kam. Fein war die Höhe beim "Cantique de Noel" von Adolphe Adam, begleitet vom Streicherklang des Harmoniums (Peter Hastedt). Gelungen war der Einsatz der Kirchenorgel bei "Silver Sleigh", bei dem Vogelmaier sein Talent für jazzige Gestaltung bewies. Bei Cornelius’ "Die Hirten" ließ der Sänger die Töne in den Kirchenraum hineinschweben, und mit viel Orgeldynamik gelangen "Die Könige", wobei der Bariton gefühlvollen Eindruck mit "Schenk dein Herz" hinterließ.

Instrumentale Höhepunkte lieferte Karin Haß, die mit ihrer Oboe kantabel, empfindsam Edvard Griegs "Wiegenlied" gestaltete. Sicher und geschmeidig wurde auch Telemanns "Largo" wiedergegeben (Haß/Hastedt). Instrumentale Freude verbreitete ebenso der Flötenkreis mit der barocken "Pastorale" des Italieners Felice Giardini, wobei Peter Hastedt auch zur Bassblockflöte griff. Auch das nicht leicht gesetzte "Maria durch ein Dornwald ging" kam gut an, und klassische Musik erklang mit zwei Sätzen aus einem Haydn-Divertimento, wobei die beiden Kasten-Bassflöten gefielen.

Einen organistischen Höhepunkt bot Peter Hastedt mit der "Pastorale" von Darius Milhaud, und heitere Wirkung hinterließ das lustig-verspielte "Ronde de nuit" von Frédéric Bresson mit romantischem Fantasiecharakter am Harmonium. Den nächtlichen Himmel ließ Hastedt plastisch mit Sigfrid Karg-Ehlerts "Joseph, lieber Joseph mein" mit durchgängigem Tremoloton und Cantus firmus in Mittellage und Bass der Orgel aufgehen.

Mit "Machet die Tore weit" in einer Bearbeitung von Johann (Jakob) Heinrich Lützel eröffnete der Kirchenchor die adventliche Stunde, A-capella in Ruf-und-Antwort-Prinzip vorgetragen. Die Botschaft von der Geburt des Christuskindes und die Freude darüber formulierten Chor, Truhen-Orgel, Flöten und Oboe mit Hans Leo Hasslers "Vom Himmel hoch", bis in einem Satz von Peter Hastedt "Wie soll ich dich empfangen" erklang. In ruhigem Tempo wurde "Haben Engel wir vernommen" (les anges dans nos campagnes) mit großem "Gloria" in einem Satz von Willi Träger gesungen, bis abschließend Händels "Tochter Zion, freue dich" durch das gesamte Auditorium erklang.