Auf gute Frequenz in der Fußgängerzone beim morgigen Verkaufssonntag ist zu hoffen. Foto: Bloss Foto: Schwarzwälder-Bote

Handel: Verkaufsoffener Sonntag: viele Geschäfte offen, Aktionen aber rar / GVO hofft auf mehr Bereitschaft

Nachdem der GVO im Frühjahr zum Boykott der Filialisten aufgerufen hatte, findet der morgige verkaufsoffene Sonntag wieder mit Rahmenprogramm statt. Trotzdem: Die Resonanz bei den teilnehmenden Händlern und Vereinen ist verhalten.

VS-Schwenningen. Immer noch befindet sich die Handelssparte des Gewerbeverbands Oberzentrum (GVO) im Umbruch – ein neuer Vorstand wurde bisher nicht gefunden. Weiterhin leiten Jürgen Müller und Hans-Jörg Böninger die Geschicke, die sie eigentlich in jüngere Hände übergeben wollten.

Händlerbereitschaft – das ist es, worauf Müller, zugleich Inhaber des gleichnamigen Sportgeschäfts, für die Zukunft pocht. "Wir müssen daran arbeiten, uns positiv nach außen darzustellen." Es brauche mehr als nur zwei oder drei Organisatoren und zudem ein gutes Netzwerk. Dann würden sich vielleicht auch mehr Vereine am Aktions-Sonntag beteiligen. Denn die Resonanz der angeschriebenen Vereine hätte größer ausfallen können: An drei Ständen zwischen kleinem und großem Muslenplatz finden Aktionen für Kinder statt.

Dem morgigen Betrieb in seinen Sportfilialen und in den übrigen Geschäften sehe er positiv entgegen, sagt Müller: Das Verkaufsteam habe auf den Tag hingearbeitet und sei motiviert. "Wir möchten die Chance nutzen, uns zu präsentieren und Familien ins Geschäft zu locken."

Annette Müller, Geschäftsführerin der Firma Hugo Müller, ist Mit-Organisatorin des morgigen GVO-Aktionstags. Sie bedauere, dass die Filialisten noch immer keine Bereitschaft zeigten, sich zu beteiligen. Denn die eigentümergeführten Geschäfte hätten bereits mit eigenen Problemen zu kämpfen. Sie könne es daher verstehen, wenn die Einzelhändler keine weiteren Kapazitäten hätten, am Aktionstag teilzunehmen.

Trotzdem: "Es wäre schön, wenn sich die Händler grundsätzlich mehr einbringen und mitdiskutieren, was in Schwenningen passieren könnte", sagt Müller, "im Gefühl einer Händlergemeinschaft, die den Standort wieder in Fokus bringt."

Wären dann Veranstaltungen – wie in Villingen unter anderem die Lichtnacht – denkbar? Müller könne sich so etwas vorstellen, gleichwohl müssten die Events professionell organisiert werden. Ehrenamtlich sei dies kaum stemmbar. Der GVO habe bereits angedacht, eine 450-Euro-Kraft für derartige Veranstaltungen einzustellen.

Die Teilnahme am Aktionstag des GVOs ist für Salinen-Café-Inhaber Frank Singer und seinen Sohn Marcel, der morgen auf dem Muslenplatz den Salinen-Imbiss betreibt, obligatorisch. Und das, obwohl das Café sowieso sonntags geöffnet ist: "Der verkaufsoffene Sonntag liegt mir sehr am Herzen, er ist wichtiges Marketing für die Stadt", sagt Singer. Er bedauere es aber sehr, dass sich nur wenige Händler an der Organisation beteiligt haben.

Magnus Hugger vom Bettenhaus Schlenker-Kayser hofft morgen auf ähnlich positive Resonanz wie beim Verkaufstag am vergangenen Sonntag in Rottweil. Dort führt er eine weitere Filiale. "Da hat die Kasse gestimmt und die Innenstadt war proppevoll", sagt Hugger. Auch für ihn ist es aus Stadtmarketinggründen wichtig, teilzunehmen, die Stadt würde sonst ins Hintertreffen geraten. Doch auch Hugger weiß: "Für die Organisation müssen sich Akteure finden, damit entsprechend viel geboten ist."