Geschäftsmann Reiner Schorer will weiter um die Nutzung seines Elternhauses kämpfen. Archivfoto: Pohl Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Reiner Schorer wartet auf Reaktion der Stadt / Im Rathaus gibt es interne Gespräche

Der Konflikt zwischen Reiner Schorer und der Stadtverwaltung ist noch nicht vom Tisch. Doch möglicherweise endet der Streit um Schorers Elternhaus nicht vor Gericht, denn hinter den Rathaustüren wird angeblich an einer Lösung gearbeitet.

VS-Schwenningen. Es war der Aufreger in den vergangenen Wochen: Pfand- und Auktionshaus-Betreiber Reiner Schorer machte einen privaten Konflikt mit der Stadt Villingen-Schwenningen zum Politikum. Er wollte sein Elternhaus auf der Gemarkung von Mühlhausen umbauen, um mit seiner Frau dort einzuziehen. Doch die Verwaltung verweigert ihm diesen Wunsch – bislang (wir berichteten).

Als Schorer öffentlich machte, dass er in diesem Fall mit seinem Geschäft Villingen-Schwenningen verlassen werde und in einer Nachbarstadt neu bauen möchte, sorgte das in der Bevölkerung für einen Aufschrei. Schnell war so mancher Bürger dabei, scharfe Kritik an der Verwaltung zu äußern und selbst im Gemeinderat war Schorer Diskussionsthema. Während die Verwaltung den Umbau aufgrund der Lage im Außenbereich des Stadtgebietes für unzulässig erklärte und betonte, dass das Bewohnen des Hauses in den vergangenen 60 Jahren geduldet wurde, jedoch nicht legal gewesen sei, sieht sich Reiner Schorer im Recht. Überzeugt von den Dokumenten, die ihm schwarz auf weiß vorliegen, wolle er bis zum Äußersten gehen und um sein Recht kämpfen.

Doch möglicherweise muss der Unternehmer gar nicht mehr vor Gericht ziehen. "Angeblich wird mein Fall im Rathaus nochmals besprochen", sagt er gegenüber dem Schwarzwälder Boten. Das bestätigt auch Madlen Falke, Pressesprecherin der Stadt, auf Anfrage unserer Zeitung. "In der Angelegenheit Schorer wurden in der Vergangenheit viele Gespräche sowohl mit Herrn Schorer, als auch zwischen den Fachabteilungen geführt. Daraus resultierten Vorschläge, die eine einvernehmliche Lösung herbeiführen sollten. Neben internen Gesprächen, die zu diesem Thema stattfinden, sind wir weiterhin im Rahmen der rechtlichen Gegebenheiten auch gegenüber Herrn Schorer gesprächsbereit."

Schorer macht auch keinen Hehl daraus, dass ihm eine Einigung bezüglich seines Elternhauses recht wäre. Schließlich sei es eine sehr emotionale Geschichte für ihn. Das heiße aber nicht, dass er auf den Vorschlag der Stadt, der bislang im Raum steht, eingehen werde. "Das kann ich nach wie vor nicht. Daran hat sich nichts geändert", sagt Schorer.

Falls es jedoch nochmal zu Gesprächen und weiteren Lösungsvorschlägen vonseiten der Verwaltung kommt, will er gerüstet sein. "Ich werde mir den Rat eines weiteren, externen Anwalts einholen, damit ich womöglich nicht irgendetwas unterschreibe, was mir zum Verhängnis wird." Es gehe bei der Sache um so viel Geld, "da muss ich mich einfach absichern", betont Schorer. Auf die lange Bank will es der 54-Jährige aber nicht schieben. "Entweder ich kann dieses Jahr noch weiterbauen, oder ich ziehe vor Gericht." Hoffnungen, dass er irgendwann aufgibt, ohne um sein Recht zu kämpfen, brauche sich die Stadt aber nicht machen. "Das wird nicht passieren."

Eine schnelle Lösung erwartet Reiner Schorer aber nicht, denn wie Madlen Falke bestätigte, ist Bürgermeister Detlev Bührer erstmal im Urlaub. "Im August wird dadurch schon mal nichts mehr gehen", glaubt Schorer. Falke hingegen sagt: "Sollte Herr Schorer dem Vorschlag der Stadt zustimmen, kann alles dafür auch während des Urlaubs vorbereitet werden."