Kleinkunst: Freiburger Zauber-Syndikat im Theater am Turm

VS-Villingen (tri). Mit höchst amüsanter Kleinkunst unterhielt das Freiburger Zauber-Syndikat Philipp Flint und Giuliano Perducci das Publikum im voll besetzten Theater am Turm.

Da flammte gleich zu Beginn der Inhalt einer Brieftasche lichterloh auf, und dann zählten die beiden Gestalten mit Mafia-Outfit eine immer wieder wechselnde Zahl großer Geldscheine ab. Philipp Flint blies einen bunten Luftballon auf, stach mit einem Messer hinein – und hielt eine Flasche Wein in der Hand. Sein italienischer Kollege versuchte das nachzutun – und amüsierte durch die bewusste Unvollkommenheit des nur bedingten Gelingens, Selbstironie zur Erheiterung des Publikums. Kartenkunststücke verblüfften – wie nur sind solch überraschende Tricks möglich? Gesetzestafeln in einem Rahmen – wie lassen sie sich durch weglassen oder hinzufügen verändern? Wie kann eine Flasche verschwinden, und wo überall kann sie wieder auftauchen?

Die Künstler holten Menschen aus dem Publikum auf die Bühne und machen sie zu Mitwirkenden – mit ein wenig Führung sorgen sie dafür, dass niemand sich verletzte. Wie gekonnt jonglierten sie mit großen und kleinen Münzen, die nach Verschwinden an den verschiedensten Stellen wieder auftauchten!

Wenn mehrere Zuschauer bewusst lügen und nur einer die Wahrheit sagen sollte – mit wie viel genauer Beobachtung und Menschenkenntnis konnten die Künstler auf Anhieb sagen, wer da log und wer die Wahrheit sprach! Verblüffend auch, dass von den Zuschauern zufällig genannte Zahlen später genaustens die Zahl von Patronen in einem Glas angaben.

Mit seinem charmanten italienischen Akzent weckte Giuliano Perducci Sympathien und Heiterkeit, als er erläuterte, wie das berüchtigte (auch verbotene) Hütchenspiel von Ganoven gebraucht wird, um Touristen Geld abzunehmen – hier war es nur ein gutmütiger Spaß, der darin mündete, dass die "Hütchen" (hier übergroße Walnussschalen) plötzlich randvoll mit vielerlei Obst gefüllt waren. Das zahlreiche und überwiegend junge Publikum dankte den sympathischen Künstlern mit reichem Applaus für einen Abend voller kurzweiliger Überraschungen.