Ralf Woyzella (erste Reihe, links) und neben ihm Bürgermeister Rolf Fußhoeller begleiteten von der Stadt den gestrigen Präsentationsabend zum Marktplatz in Schwenningen. Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Die Uhr als Thema für den Schwenninger Marktplatz

Von Wilfried Strohmeier

Villingen-Schwenningen. Das Foyer des BKK-Gebäudes war gestern Abend so gut wie voll besetzt bei der Präsentation von drei Entwürfen für den Schwenninger Marktplatz. Bei diesen gab es viele Schnittmengen.

Bundesweit wurden drei Planungsbüros angeschrieben, um einen Entwurf für den Schwenninger Marktplatz abzugeben. Der scheidende Bürgermeister Rolf Fußhoeller moderierte den gestrigen Abend und erklärte die Bewertungskriterien. Diese betrafen das stimmige Gesamtkonzept, die Funktionalität und das Gestaltungskonzept, die verkehrsplanerische Lösung, die Aufenthaltsqualität, die flexible Nutzbarkeit des Platzes, die Einbeziehung der Topographie und die Barrierefreiheit.

Stefan Bitter vom Büro Adler und Olesch war der erste, der auf das Podium musste. In seiner Konzeptidee griff man die Uhrenindustrie auf mit einem "Uhrwäldchen", das im nordwestlichen Teil des Platzes gepflanzt werden soll und von dem man eine direkte Sichtachse zum Kirchplatz haben soll. An der westlichen Seite sind Lichtstelen vorgesehen, die eine Uhr darstellen. Zwölf Stelen von denen eine für fünf Minuten steht und dazu zwölf Lichtstreifen auf dem Boden für die Stunden, die entlang eines Messingbandes installiert sein sollen. Das Rathaus wäre in seiner Struktur freigestellt und voll sichtbar, eine festinstalliert Bühne für Veranstaltungen ist davor geplant. Vom Rathaus nimmt man die Gliederung der Fenster und die Täfelung auf und lässt diese in der Pflasterung einfließen. Bei den Sitzmöbeln um die Bäume herum sind hier runde Formen vorgesehen, in Anlehnung an die Zahnräder der Uhren.

Beim zweiten Entwurf der Arbeitsgruppe Club L 94 war es Frank Flohr, der die Präsentation übernahm. Auch hier sind in der nordwestlichen Ecke des Marktplatzes ein kleines Wäldchen vorgesehen und weitere Bäume für die Häuserfassaden, die nicht so aussehen, wie sie aussehen sollen. Unklar ist, was mit dem Gebäude geschieht, in dem heute noch die Volksbankfiliale untergebracht ist, im Prinzip plädieren jedoch Entwurf zwei und drei für einen Neubau – dieser städtebauliche Aspekt war jedoch nicht Aufgabe der Ausschreibung. Für die Pflasterung ist in diesem zweiten Entwurf ein "Zeitteppich vorgesehen, abgeleitet von dem Muster, das auf den Kontrollstreifen der alten Nachtwärteruhren entstand, die Bodenplatten um den "Zeitteppich" sollen die gleichen sein wie in der Fußgängerzone. Darüber hinaus soll es messingfarbene Hochbeete geben, ebenfalls in Anlehnung an die Farben der Zahnräder in den Uhren.

Im Entwurf drei stellte Tobias Mann seine Planung vor. Auch er nahm das Thema Uhr auf, in dem er auf dem Platz, in der Nähe des Rathauses, eine Sonnenuhr platziert. In seinem Entwurf stehen Bäume locker über den Platz verteilt. Er will keine Fassade verdecken. In seiner Präsentation simulierte er den Schattenwurf der Uhr, der Bäume und des Gebäudebestands vom 1. Mai. Mann sieht seinen Entwurf als robusten Rahmen für eine flexible Nutzung. Bei der Pflasterung hat er einen Betonstein ausgewählt, der ein ähnliches Muster wie der neue in der Fußgängerzone hat, jedoch die Farben der Fensterrahmen des Rathauses aufnimmt. Auch er hat unter den Bäumen rundum Bänke vorgesehen auf deren einen Seite man sitzen auf der andere liegen kann.

Alle Entwürfe hatten ein ähnliches Lichtkonzept für die Gebäudebestrahlung und für die Beleuchtung unter den Bäumen, die in den Boden eingelassen ist.