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Sommerserie: Unterwegs mit Frank Singer auf dem Türnleberg

Egal ob in der Innenstadt oder im Grünen: VS hat viele reizvolle Ecken, besonders im Sommer. Der Schwarzwälder Bote besucht die schönsten Sommerplätze mit Persönlichkeiten der Stadt – immer dabei: ein Liegestuhl. Heute geht es mit Konditormeister Frank Singer auf den Türnleberg.

VS-Schwenningen. Momente wie diesen gibt es für Frank Singer nicht oft: Raus aus dem Geschäft, rein ins Auto, hoch auf den Türnleberg, eine Viertelstunde den Alltag hinter sich lassen. Doch Zeit für solche Moment möchte er sich künftig mehr nehmen, berichtet der stadtbekannte Konditormeister und Inhaber des traditionsreichen Salinen-Cafés, während er den Liegestuhl auf der großen Wiese neben dem Wanderparkplatz aufstellt.

"Mein Ziel ist, dass ich mich nicht mehr so durch das Unternehmen bestimmen lasse", erklärt Singer, der neben seiner Konditor-Tätigkeit noch Berater der Wiha Panthers und Beisitzer im Stadtverband der CDU ist. Hier oben, fernab von Schwenningen, hoch über Mühlhausen, den Blick schweifend über die Baar Richtung Hohenkarpfen, Spaichingen und Dreifaltigkeitsberg, geht es Frank Singer einfach nur gut. "Hier oben kann ich wunderbar ausspannen und mich aus der Umklammerung des Alltagsstresses lösen", schwärmt er und atmet tief durch.

Kein Straßen- und Menschenlärm ist zu hören. "Hier bin ich komplett für mich, es ist mein persönliches Rückzugsgebiet", fügt Singer hinzu. Das Handy werde natürlich im Auto gelassen. Auch zum Joggen komme er manchmal hier hoch, dann von der anderen Seite, über das Setzebrünnele. Doch Singers Verbindung zum idyllischen Kleinod zwischen Mühlhausen und Hochemmingen geht weit in die Vergangenheit zurück: "Ich verbinde viele Kindheitserinnerungen mit dem Türnleberg", sagt der Konditormeister. Denn genau an der Stelle, an der er es sich mit dem Liegestuhl gemütlich gemacht hat, sei bis vor einigen Jahren eine "ganz tolle" Hütte gestanden, die Ziel zahlreicher Ausflüge gewesen sei.

Als Grundschüler habe er mit der Friedensschule viele Wanderungen von Schwenningen her gemacht – ebenso vorbei am Setzebrünnele. "Dort haben wir uns vor dem letzten Anstieg nochmal erfrischt", erinnert er sich und schmunzelt. Und später, auf dem Deutenberg-Gymnasium, habe es in der Hütte zum Schuljahresabschluss immer eine "große Fete" gegeben.

Und auch viele Jahre später hat Frank Singer zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Kindern die großzügige Fläche zum Kindergeburtstagsfeiern genutzt. "Die riesengroße Wiese hat sich perfekt zum Fußballspielen angeboten", meint er. Und da es rund um die Hütte gleich zwei Feuerstellen gab, sei man sich auch nie mit anderen Besuchern in die Quere gekommen. Richtig schade findet es der Schwenninger, dass die Hütte mittlerweile nicht mehr steht. Durch Vandalismusschäden sei sie abgerissen worden. "In Schwenningen ist es scheinbar zum Hobby geworden, etwas zu zerstören", kommentiert Singer.

Mit den Pferden, die er bis vor 15 Jahren auf einem Reiterhof in Tuningen hatte, sei er außerdem oft auf dem Türnleberg gewesen. "Die Tour hier hoch habe ich immer liebend gern gemacht."

Dann klappt Frank Singer den Liegestuhl zusammen. Doch weggehen will er noch lange nicht und hält wiederum einen Moment inne. "Es ist einfach herrlich, seine Seele baumeln und den Stress abfallen zu lassen." Nach einigen Minuten ist Schluss. Der Unternehmer steigt ins Auto ein – die Arbeit ruft.