Die Teilnehmer der Kinder-Uni lauschen gespannt, was Dozent Markus Egert über Mikroorganismen erzählt (links). In den Workshops ist dann Eigeneinsatz gefragt. Beispielsweise beim Löten, dem Aufweichen von Gelatine oder beim Scannen von Codes. Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Kinder-Uni ist ein Highlight für Teilnehmer und Mitarbeiter / Kinder arbeiten wie echte Forscher

Erst Vorlesung, dann verschiedene Workshops in den Bereichen Biotechnologie, Physik und Medizintechnik – so begann der erste Ferientag für knapp 100 Kinder. Am Schwenninger Standort der Hochschule Furtwangen University konnten sie Uni-Luft schnuppern.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Für einen Tag lang Student sein: Das war an der Kinder-Uni in Schwenningen möglich. 100 Kinder hatten sich für das Programm angemeldet. Stilecht hielt Professor Markus Egert eine Vorlesung zum Thema Mikroorganismen. Dabei konnten die Nachwuchs-Studenten aktiv mitwirken und Fragen stellen. Sie lernten unter anderem, dass Bakterien zu den Mikroorganismen gehören. Außerdem zeigte er seinen Zuhörern Bakterien unter einem Mikroskop.

Nach der 45-minütigen Vorlesung hieß es dann: Auf zu den Workshops. Teils fanden diese in Laboren statt. Die Kinder konnten an zwei der acht Workshops teilnehmen. "Kinder-Unis gibt es mittlerweile viele. Die Workshops sind unser Merkmal", erläuterte Brigitte Straub, technische Laborleiterin Medizintechnik.

In den Laboren ging es für die jungen Forscher ans Eingemachte. Bei einer Entdeckungstour durch die Medizintechnik vermittelte Andreas Dietz Wissen zu Bildgebenden Verfahren, wie Ultraschall, Röntgen oder MRT. Ins Innere des Körpers blickten die Kinder mit Hilfe der Endoskopie. Viel Fingerspitzengefühl war beim chirurgischen Nähen gefragt. Und auch das chirurgische Händewaschen durfte ausprobiert werden. Mit einer Paste schmierten die Kinder ihre Hände ein und schauten unter einer UV-Lampe, wo sich der meiste Schmutz ansammelte.

Wie echte Forscher in einem kriminaltechnischen Büro arbeiteten die Teilnehmer beim Workshop "Pulverdetektive". Nach einem Einbruch sicherten die Kinder spuren und konnten den Täter durch verschiedene chemische Tests identifizieren. "Die Kinder-Uni ist für die Mitarbeiter ein Highlight und macht Spaß", freute sich Stephanie Schäfer, die die Pulver-Versuche im Chemielabor betreute.

Spannend ging es auch beim Workshop "Das Geheimnis der unsichtbaren Schrift" zu. Klaus Lachner und Yasmin Weiß zeigten, wie sich die Kinder mit haushaltsüblichen Mitteln geheime Nachrichten schicken können. "Wir wollen, dass die Kinder die Möglichkeit haben, die Methoden auch zu Hause auszuprobieren und nicht an ein Labor gebunden sind", schilderte Lachner.

Um Codierungen ging es auch bei "Schwarz und Weiß – was versteckt sich da". Die Teilnehmer haben sich mit Data-Matrix-Codes beschäftigt, die unter anderem bei der Post verwendet werden. "Mit Hilfe von Masken können sie die Codes selber auslesen", erklärte Olaf Neiße. Auch testeten sie, wie stark ein QR-Code beschädigt werden muss, bis er nicht mehr funktioniert.

Ein weiterer Workshop beschäftigte sich mit der Molekularen Küche. Heike Kunzelmann stellte mit den Kindern Gummibärchen und Saft-Kaviar her. Sehr konzentriert wurde beim Bau einer Sonnenuhr und dem "heißen Draht" gearbeitet. Schüler der Staatlichen Feintechnikschule betreuten den Nachwuchs beim Löten des Spiels. Gelötet wurde auch beim Workshop, in dem die Kinder ihren eigenen LED-Bilderrahmen bauten.

Mit viel Spaß, Neugier und Engagement waren die Jungen und Mädchen bei ihrem Kinder-Uni-Tag dabei – und haben in den Ferien bestimmt eine Menge zu erzählen.