Während am Hockenplatz noch gebaut wird, genießen viele Gäste ein Sonnenbad in der neu gestalteten Fußgängerzone. Foto: Hennings Foto: Schwarzwälder-Bote

Cafés an Muslenplatz und City-Rondell von Stadtsanierung betroffen / Gute Erfahrungen in erstem Bauabschnitt

Von Andreas Hennings

VS-Schwenningen. Die einen haben die Saure-Gurken-Zeit hinter sich, den anderen steht sie kurz bevor: Durch die Sanierung der Fußgängerzone müssen Gastwirte auf ihre begehrten Plätze im Freien verzichten. Doch das Warten auf das Ende der Bauarbeiten scheint sich zu lohnen.

Gleich zweimal muss Dino Gianotti in den sauren Apfel beißen. Der Gastwirt hat die Baustelle vor seinem "Eiscafé Gianotti" beim Hockenplatz überstanden, jedoch steht ihm das Bauprozedere noch ein zweites Mal bevor. Diesmal am Muslenplatz mit seinem "Eiscafé Dolomiti". Im Juli werden dort die Bagger anrücken – für seine 25 Tische in der Sonne ist dann kein Platz mehr. "Das nehme ich natürlich in Kauf, auch wenn’s schwerfällt, sehr schwer sogar", sagt er. Für diesen Sommer und die Saison 2016 rechnet er mit Einbußen.

Ob im Sommer oder im Winter: Wann genau das Eiscafé und Restaurant "Il Paradiso" am City-Rondell betroffen sein werden, kann dessen Geschäftsführer Raffaele Florio kaum abschätzen. Er muss erst im dritten Bauabschnitt – also nach Fertigstellung des Muslenplatzes – auf die Außenbestuhlung verzichten. Als neuer Betreiber hat er daher erst einmal aufgestockt: 20 neue Tische warten an der frischen Luft auf Kundschaft. Sein Vorgänger hatte nur die Veranda am Rondell genutzt, die dem "Paradiso" während der Sanierung zumindest ein paar Plätze im Freien ermöglicht.

Was Dino Gianotti und Raffaele Florio verbindet, ist die lockende Aussicht auf eine schönere Flaniermeile. Einen ersten Eindruck, wie diese im fertigen Zustand aussehen wird, bekommt man an der Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße, von wo die Bauarbeiter in Richtung Hockenplatz weitergezogen sind. Bänke auf modernen Steinblöcken, teils mit Rückenlehne, laden hier jetzt zum Verweilen ein, das graue Pflaster wirkt freundlicher als die braunroten, von Gebrauchsspuren durchzogenen Bodenplatten.

"Die Sanierung ist eine gute Sache. Wir erhoffen uns durch die schönere Außenterrasse natürlich eine bessere Kundenfrequenz", sagt Raffaele Florio. Darauf kann Dino Gianotti beim gleichnamigen Eiscafé bereits bauen: "Es ist schön geworden, wir können uns nicht beklagen. Die Fußgängerzone wirkt heller und größer", sagt er.

An den Vorgaben der Stadt an die Gastwirte in Sachen Außenbestuhlung hat sich durch die neue Gestaltung nichts geändert. Die Straßencafés verfügen über den gleichen Platz im Außenbereich wie vorher. Ordentlich soll es halt aussehen, Sonnenschirme mit Werbeaufschrift sind verboten und die Gänge müssen breit genug sein.

Erste gute Erfahrungen machen auch das Restaurant "Siesta" und das "Café Dammert", die zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Hockenplatz nach überstandener Baustelle aufgestuhlt haben. "Die Sanierung war notwendig, und es wird richtig toll. Ein paar schöne Tage haben wir durch die Baustelle im April zwar verpasst, doch insgesamt war sowieso eher schlechtes Wetter", meint die "Siesta"-Geschäftsführerin Resia Abdijanovic.

Glücklich über die abgeschlossenen Arbeiten ist auch Gastronom Arwed Dammert vom gleichnamigen Café. "Es ist super geworden und eine Aufwertung für Schwenningens Einkaufsszene", sagt er. Gewöhnen müsse man sich an die neue Sitzbank inmitten ihrer Bestuhlung. Umso glücklicher ist man im Hause Dammert aber darüber, dass der Baum vor dem Gebäude einem neuen gewichen ist. "Der alte hat immer Tische und Stühle verklebt", meint Karin Dammert. Als Stolperfalle bezeichnete ihn die Angestellte Daniela Strütt.

Außer, dass ihre Tische mehr in Richtung City-Rondell aufgestellt werden, gibt es auch bei Dammerts keine formalen Änderungen. Dafür aber positive Rückmeldungen durch die Kunden, wie Daniela Strütt bestätigt: "Es sieht wirklich nett aus, und das neue Aussehen wird gut angenommen."