Astrid Jung (links) und Susanne Dede (rechts) mit einigen Kindern des Waldkindergartens, der sich in der Nähe des Festplatzes Walkebuck in der Villinger Südstadt befindet. Foto: Krämer Foto: Schwarzwälder-Bote

Familie: Waldkindergarten lädt zu Besichtigung am Tag des offenen Waldes ein

VS-Villingen. Seit nun 19 Jahren besteht, der damals von Eltern ins Leben gerufene Waldkindergarten Villingen am Walkebuck.

Die insgesamt 43 Kinder werden in zwei Gruppen aufgeteilt, den Buntspechten und den Waldzwergen. Bei größeren Veranstaltungen, wie zum Beispiel dem Erntedankfest, sitzen die Kinder aber auch zusammen und singen Lieder.

"Was am Tag gemacht wird, richtet sich vor allem nach dem Wetter", erzählt Astrid Jung, Waldmutter und Mitglied des Elternbeirats, denn die Kinder seien bei Wind und Wetter draußen.

Grund zu frieren gibt es aber dennoch nicht, denn die geräumigen Holzhütte wird in den kalten Jahreszeiten mit dem, durch einen Zaun abgesicherten Ofen beheizt und sorgt für kuschelige Stimmung. Da es kein Strom gibt, werden im Winter auch überall Kerzen aufgestellt, so Jung.

Spurensuche mit Förster

Dass es im Wald viel zu entdecken gibt, wissen nicht nur die Kinder. Im Laufe des Tages und den Jahreszeiten angepasst werden Unmengen an Programmpunkten geboten. "Im Winter rühren die Kinder Vogelfutter selbst zusammen und hängen es dann an den Bäumen auf", erzählt Susanne Dede, Leiterin der Buntspecht-Gruppe. "Zusammen mit einem Förster gehen sie auch auf Spurensuche". Aber auch, und vor allem in anderen Jahreszeiten wird einiges unternommen. "Das Highlight ist die Kartoffelernte", erzählt Astrid Jung, die Kinder dürften in Absprache mit der Hirth Familie, die Land und Vieh besitzen, mit Säcken Kartoffeln vom Feld sammeln und manchmal sogar auf der Erntemaschine sitzen. Das erfreue nicht nur die Jungen. Auch Kühe könne man beobachten, denn diese grasen auf der Weide ein Stück hinter dem Wald.

Es gibt Expeditionen

Für die älteren Kinder werde im Rahmen eines Vorschulprogrammes auch Expeditionen angeboten, verrät Dede, so seien die Kinder schon bei der Feuerwehr oder in der Backstube gewesen, um sich dort auszuprobieren. Auch Schokolade stellten die Kleinen selbst her.

Ihnen würden auch schon größere Aufgaben zugeteilt werden. Unter anderem seien sie mitverantwortlich für die Vorbereitung für das St. Martinsfest.

Doch nicht nur während, sondern auch schon vor dem Kindergartenaufenthalt bietet der Kindergarten Veranstaltungen an. "Noch vor Kindergartenstart, treffen sich die Kleinen, um Sitzkissen selbst zu filzen", erzählt Jung. Diese seien nötig, da der Wald selbstverständlich auch mit Dreck verbunden sei.

"Es ist gut, dass die Kinder nicht nur am Smartphone sitzen, sondern der Natur wieder näher kommen", so die Waldmutter. "Wenn es mal nicht regnet, gibt es auch kein Wasser mehr. Die Kinder lernen, dass nicht alles selbstverständlich ist und manche Güter eben begrenzt sind." Es gehe in diesem Kindergarten aber vor allem um viel Bewegung, frische Luft und die Möglichkeit ihre Kreativität zu fördern.

Weitere Informationen: www.wald-kindergarten.de

Der Tag des offenen Waldes für interessierte Eltern ist am Samstag, 14. Oktober, 14 bis 16 Uhr, im Waldkindergarten Villingen, Am Walkebuck, hinter dem Festgelände. Es gibt eine kleine waldpädagogische Führung, Mitmachaktionen für Kinder und Vorstellung der Pädagogik durch Erzieherinnen.