Die Türe für weitere Verhandlungen sind dicht: Eine Bebauung im Grünbereich neben dem Gefängnis soll für die Erweiterung des Amtsgerichts nicht in Frage kommen. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Amtsgericht: Rund ums Gefängnis soll es weiter grünen / Absage ans Land

Von Cornelia Spitz

Das Credo aus Villingen-Schwenningen steht fest: Bautätigkeiten im Bereich des Grüngürtels, der sich an die Stadtmauer in Villingen anschmiegt, sind mit dem hiesigen Gemeinderat nicht zu machen.

Villingen-Schwenningen. Ginge es nach der Auffassung des Landes Baden-Württemberg, genauer gesagt nach der Abteilung Vermögen und Bau, welche für das Villinger Gefängnis und das Amtsgericht zuständig ist, wäre das anders: Dann würde das Amtsgericht den vorhandenen zusätzlichen Platzbedarf im Grüngürtel an der Stadtmauer stillen und in diesem Bereich anbauen.

Seit langem schon sind die Stadt Villingen-Schwenningen und das Land in intensiven Gesprächen. Und das Land hegte dabei schon immer einen Wunsch: In die Grünanlagen beim Amtsgericht zu bauen. Die alternativ ins Gespräch gebrachte Erweiterung im Innenbereich durch eine Verdichtung zwischen Gefängnis und Amtsgericht wurde aus denkmalschutzrechtlichen Gründen abgelehnt.

Die Situation war ein bisschen eingefahren. Um voran zu kommen, benötigt das Land vor allem eines: ein klares, quasi amtliches "Nein" aus Villingen-Schwenningen für sein Begehren, den Grüngürtel zu bebauen. Und das soll es jetzt bekommen: Gestern Abend schon votierten die Mitglieder des Technischen Ausschusses einhellig in diese Richtung, und nächste Woche soll es ihnen der Gemeinderat gleich tun. Die Begründungen liegen für die Kommunalpolitiker klar auf der Hand: Der Grüngürtel ist gewollt, bietet einen hohen Erholungswert inmitten der Stadt und begleitet auch die historische Stadtmauer der Zähringerstadt auf würdige Weise.

Altes Tonhallen Areal: Eine Lücke, die bisweilen schmerzt

Nach einem entsprechenden Gemeinderatsbeschluss geht das Beraten munter weiter: Alternativen sollen diskutiert werden, stellt Bührer in Aussicht. Und das kann eigentlich nur zweierlei bedeuten: Entweder die Denkmalschutzbehörden bewegen sich doch noch und lassen eine Verdichtung zwischen Gericht und Gefängnis zu, oder aber das Amtsgericht orientiert sich völlig neu und weicht mit einem Neubau auf das Alte Tonhallen Areal – also das brach liegende Gelände vis-à-vis der Neuen Tonhalle aus.

Genau das präferierten gestern bereits einige Gemeinderäte, würde man mit diesem Plan doch gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Das Amtsgericht hätte ordentlich Platz, und Villingen-Schwenningen hätte "endlich" eine bisweilen schon schmerzhafte Lücke gefüllt. Die Planungen für das Alte-Tonhallen-Areal nämlich waren bislang so gar nicht von Erfolg gekrönt. Ein Vorhaben nach dem anderen platzte, anfangs offenbar bauwillige Investoren zogen sich zurück, andere hingegen fanden nicht die erforderliche Anzahl an Ankermietern und hochtrabende Pläne, etwa zum Bau eines Designer-Outlet-Centers, gediehen gar nicht erst so weit.