Lauter glückliche Gesichter sind bei der dritten Whiskymesse in der Neuen Tonhalle zu sehen. Fotos: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Whiskymesse: "Hall of Angel’s Share" zieht mittlerweile bundesweit Liebhaber an

Der Duft von gutem Alkohol, Gläserklirren, ein Raunen aus vielen hundert Kehlen und ab und zu die Töne eines Dudelsacks – am Wochenende war wieder Whiskymesse in der "Hall of Angel´s Share", der Neuen Tonhalle.

VS-Villingen. Zum dritten Mal hatte das Haus Wein-Riegger mit dem Organisationsteam der Familie Lauinger und den Mitgliedern des "Whisky Clubs Black Forest" eingeladen – und rund 4000 Liebhaber des ursprünglich schottischen Getränks waren gekommen.

Gesprengt wurde dabei das Einzugsgebiet von bisher 150 Kilometer. Ein Gast war nämlich von der Ostsee eigens zur Whiskymesse in den Süden gekommen und hatte die Reise mit einer Schwarzwaldtour verbunden. "Der war so begeistert von der Landschaft hier, er will wiederkommen", erzählte Uwe Lauinger. Damit sei die Whiskymesse endgültig dabei, zu einer bundesweit beachteten Veranstaltung zu werden, die zudem der Stadt gut tue, so Lauinger.

Den Gästen wurde an zwei Tagen angesichts des "schottischen" Regenwetters ein Wohlfühlambiente geboten, in dem ein Schluck guten Whiskys, oder auch Rums – in angenehmer Stimmung genossen – den "perfekten Genuss" darstellt. Gut heiße dabei nicht zwingend teuer, sagt Lauinger. Die oft verbreitete Gleichung "je älter, desto besser und desto teurer" stimme nicht immer.

Die Whiskymesse sei der ideale Ort um herauszufinden, welche Whiskys – egal ob schottische, irische, amerikanische, deutsche oder Schweizer – qualitativ so gut gebrannt und gelagert wurden, sodass sie auch schon nach acht bis zehn Jahren schmecken. "Es gibt auch im No-Age-Bereich gute Tropfen", sagt Lauinger.

Allerdings schon 25 Jahre alt war der Tomatin aus dem diesjährigen "Überraschungsfass" zur Sonderabfüllung. Einst reifte darin italienischer Süßwein, was dem Schotten nach Kennermeinung wohl den letzten Kick verpasste. Das 200-Liter-Fass ist eines von fünf, die im gerade neu eingeweihten "Warehouse" bei Wein-Riegger lagern.

Überwiegend Männer

Wer sich in der proppenvollen Tonhalle, im vorgelagerten Cateringzelt und der Zigarrenlounge umschaute, erhielt den Eindruck "Whiskytrinker sind männlich". "Stimmt", sagt Jürgen Schaumann, Mitglieder des "Whisky Clubs Black Forest". Den Grund sieht er zum einen in der auf Männer abgestimmten Werbung, zum anderen darin, dass es rauchige und torfige Whiskys gibt, die Frauen eher nicht schmecken.

Vereinskameradin Andrea Blum hat aber schon herausgefunden, dass es auch viele milde, malzige Sorten gibt. "Whiskytrinken kann man lernen, am besten auf der Whiskymesse", sagt sie. Und obwohl sie selbst nicht dazugehört, weiß sie, dass es Frauen gibt, die inzwischen auch die "Männerwhiskys" lieben.