Rektor Hans-Joachim Bürner (Mitte) gab seinen Erfahrungsschatz als langjähriger Leiter der Villinger Bickebergschule an die interkulturellen Elternmentoren weiter. Foto: Stadt Foto: Schwarzwälder-Bote

Interkulturelle Elternmentoren tagen in der Bickebergschule / Rektor informiert über Arbeit

Villingen-Schwenningen. Drei Mal im Jahr treffen sich die interkulturellen Elternmentoren an einer Schule im Kreis, um sich über ihre Arbeit auszutauschen. Jetzt folgten sie der Einladung von Hans-Joachim Bürner, Leiter der Villinger Bickebergschule, um sich aus erster Hand über das dort vor eineinhalb Jahren eingeführte System der Gemeinschaftsschule zu informieren.

Bürner plauderte aus dem Nähkästchen. Er leitet bereits seit 22 Jahren die Schule und hat Erfahrung im Umgang mit Kindern aus verschiedenen sozialen Schichten sowie den vielfältigsten kulturellen Hintergründen. So erfuhren die Elternmentoren, dass an der Bickebergschule bereits lange vor Einführung der Gemeinschaftsschule reformpädagogische Ideen in einem Team von 72 Lehrern umgesetzt worden sind und noch werden. Als glühender Verfechter der Gemeinschaftsschule weigert sich Bürner gegen ein Schubladendenken bei der schulischen Bildung. "Es ist ein seltsames Überlegen, wenn gesagt wird: ›Dieses Kind passt nicht ins System‹. vielmehr muss sich das System an die Kinder anpassen, und nicht umgekehrt", sagte Bürner

Eine solche Bildungsidee wie die Schulung von interkulturellen Elternmentoren hätte es schon vor 20 oder 30 Jahren geben sollen, waren sich die Teilnehmer einig. Die Elternmentoren sind vor allem Ansprechpartner für Eltern mit Migrationshintergrund sowie im Sonderschulbereich, denn besonders dort gilt es, Vorurteile abzubauen.

Auch Lehrer nehmen die ehrenamtlichen Dienste der von der Elternstiftung Baden-Württemberg geschulten Mentoren, die oft selbst einen Migrationshintergrund haben, gerne in Anspruch, um die Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule zu stärken. "Ein Elternvertreter hat die Klasse im Blick, aber die Elternmentoren sind Ansprechpartner für individuelle Angelegenheiten", berichten die Elternmentorinnen Rosanna Bozkirli, Claudia Kienast und Sonja Fuchs, die an den Schulen ihrer Kinder beide Positionen innehaben.

Weitere Projektideen, zu denen sich mehrere Elternmentoren in Vorbereitungsgruppen treffen, sind interkulturelle Lesereisen sowie ein Austauschabend mit anderen Eltern zum Thema "Motiviertes Schulkind – glückliches Kind?"

Eltern, die an einer Mentorenschulung teilnehmen wollen, können sich bei Netzwerkkoordinatorin Ute Pernt per E-Mail an ute@perntvs.de oder telefonisch bei Andreas Meßmer vom Bildungsbüro im Landratsamt unter 07721/9 13 78 00 informieren. Die nächste Schulung findet im Oktober in Donaueschingen statt.

Weitere Informationen: Anmeldungen nimmt die Elternstiftung per E-Mail an elternmentoren@elternstiftung.de oder unter Telefon 0711/50 53 03 11 entgegen.