Verwaltung: Ab 1. Februar geht Hirschberg- in Friedensschule über / Werkrealschulzweig am Deutenberg

Nachdem der Gemeinderat Ende Oktober grünes Licht gegeben hatte, wurde die Umgestaltung der Schullandschaft jetzt offiziell vom Regierungspräsidium auf den Weg gebracht: Ab 1. Februar hört die Hirschbergschule als eigenständige Schule auf.

VS-Schwenningen. Das Schlichtungsgespräch, das erforderlich geworden war, weil der Gesamtelternbeirat (GEB) zum Gemeinderatsbeschluss zur Werkrealschulauflösung an der Friedensschule sein Veto eingelegt hatte, hatte das Prozedere zunächst verzögert.

Nach der erfolgreichen Schlichtung war es nur noch eine Formalie für das Regierungspräsidium, den Anträgen der Stadt für den Zusammenschluss von Hirschberg- und die Friedensschule und somit für die Auflösung des Werkrealschulzweigs zu genehmigen.

Mit dieser Nachricht betont Schulamtsleiter Stefan Assfalg aber auch: Der Haupt- und Realschulzweig, der an den Schulverbund Deutenberg auswandert, werde nicht sofort aufgegeben, es werde nur kein neuer fünfter Zug gebildet. "Die Schüler können an der Friedensschule ihren Abschluss machen, die letzten wären dann 2022 fertig", erklärt Assfalg.

Ähnliches gilt für die Hirschbergschule, die ab Februar keinen eigenen Briefkopf mehr trägt und keine neuen Schüler mehr aufnimmt: Gemäß der Forderung von Gemeinderat und Elternschaft könnten die jetzigen Schüler bis zur vierten Klasse in den Räumen an der Paulinenstraße bleiben: "Wir werden sehen, ob es gewünscht wird. Die Verwaltung ist auf jeden Fall offen dafür", meint der Amtsleiter.

Spätestens nach vier Jahren werde das Gebäude frei sein. Doch bevor dann die Janusz-Korczak-Schule in die Räumlichkeiten ziehen kann – die Verlegung des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums hatte der Gemeinderat im Oktober ebenso beschlossen – dauert es noch: Da die Räume grundsätzlich schadstoffbelastet sind, werde die Schule komplett entkernt und generalsaniert. "Sie bekommt eine neue Innenausstattung und wird an die Bedürfnisse des Sonderpädagogischen Bildungszentrums angepasst", erklärt Assfalg.

Und auch die Vorzüge der nah gelegenen Friedensschule, die zur offenen Ganztagsschule erweitert wird, könnten die Janusz-Korczak-Schüler nutzen: Neben dem Mensaessen sei es auch möglich, die Teilnahme am Ganztagesbetrieb zu beantragen.

Die Friedensschüler könnten jeweils zum Anfang des Schuljahres entscheiden, ob sie den Ganztagesbetrieb in Anspruch nehmen. Dieser werde frühestens zum Schuljahr 2018/19 starten – je nachdem, wann die Hirschberschule komplett leer ist. Die derzeitige Brandschutzertüchtigung an der Friedensschule erfolge bereits mit Blick auf den Ganztagesbedarf. Die weiteren Vorplanungen für die Erweiterungen liefen.

Mit den neuen Entwicklungen sei die Schullandschaft in Schwenningen durchaus gut aufgestellt, so Stefan Assfalg: die Neckarschule als klassische Grundschule, die Gartenschule als gebundene Ganztagseinrichtung sowie der Friedensschulcampus als offene Ganztagsschule: "Ich bin froh, dass wir in Schwenningen den Luxus haben, aus allen drei Formen wählen zu können."

Und was passiert mit dem Janusz-Korczak-Schulgebäude? Seit Beginn der Planungen habe die Stadt der Hochschule Furtwangen die Räume unverbindlich in Aussicht gestellt. Diese lässt derzeit nebenan auf dem Gelände der Karlschule ein neues Hörsaalgebäude entstehen. Die Entscheidung, ob das traditionsreiche Gebäude veräußert wird, liege letztendlich aber beim Gemeinderat.

Mit der sukzessiven Schließung der Hirschbergschule einher geht der Streit um die Hausaufgabenbetreuung (wir berichteten). Noch in der jüngsten Gemeinderatssitzung hatte Christine Müller, kommissarische Vorsitzende des Hirschbergschul-Fördervereins, kritisiert, dass die notwendige Hausaufgabenbetreuung ohne Rücksprache mit dem Förderverein eingestellt wurde. Und das, obwohl die Organisation stets in Vereinshänden gelegen hatte.

Er könne den Unmut nachvollziehen, äußert sich der Schulamtsleiter: "Die Hausaufgabenbetreuung ist ein wichtiges Angebot. Sie hat aber nichts mit der Kommune zu tun." Und deshalb könne die Stadt auch nicht die von Müller geforderte personelle Unterstützung leisten.

Die Stadt habe nie gesagt, dass die Betreuung aufhören muss. Dennoch ist es soweit gekommen: Das sieht Assfalg dem Umstand geschuldet, dass durch den Wegfall des Schulleiters sich schlichtweg niemand um die Weiterführung gekümmert habe. "Niemand wollte die Betreuung einstellen."