Ziehen eine positive Bilanz am Commerzbankstandort VS (von links): Alexander Thumer, Filialdirektor Villingen, Volker Herrdum-Heinrich, Niederlassungsleiter Freiburg, und Robert Feilen, Leiter Frimenkunden Villingen-Schwenningen. Foto: Marull Foto: Schwarzwälder-Bote

Banken: Positive Bilanz am Standort VS / Kostenloses Girokonto

Villingen-Schwenningen (chm). Bei der Vorstellung ihrer Jahresbilanz hat sich die Commerzbank deutlich für ihren Standort Villingen-Schwenningen ausgesprochen: "Wer Standorte aufgibt, verliert Kunden", machte Volker Herrdum-Heinrich, Niederlassungsleiter der Commerzbank in Freiburg, deutlich. Zwar wolle man sein Angebot zunehmend digitalisieren, an der Strategie, die rund 1000 Filialen in ganz Deutschland zu erhalten, ändere das aber nichts. "Die über 14  900 Privatkunden in Villingen und Schwenningen, wollen wir auch weiterhin vor Ort betreuen", unterstreicht Alexander Thumer, Filialdirektor in Villingen, die Zusage das Filialnetz zu erhalten.

Ein weiterer wichtiger Faktor für den Erfolg der Commerzbank sei das kostenlose Girokonto, an dem man auch in Zukunft festhalten werde. Während viele Banken dieses Konto abschaffen, so Thumer, sieht man bei der Commerzbank darin ein deutliches Wachstumspotenzial, vor allem bei der Neukundengewinnung.

Von den niedrigen Zinsen konnte das Kreditgeschäft im Privatkundenbereich profitieren. So lag die vergebene Kreditsumme der Commerzbank am Standort Villingen-Schwenningen insgesamt bei rund 114 Millionen Euro, "Tendenz steigend", meint Thumer. Davon waren rund drei Millionen Euro Konsumentenkredite und über 21 Millionen Euro Neugeschäftsvolumen bei der Immobilienfinanzierung.

Ebenfalls durch die niedrigen Zinsen konnte das Wertpapiergeschäft der Commerzbank profitieren. "Anlegen ist das neue Sparen", so der Leitspruch von Herrdum-Heinrich. In Villingen griffen mittlerweile rund 60 Prozent der Kunden auf Fonds und andere Wertpapiere als Anlageform zurück. "Nicht nur wegen dem Niedrigzins, auch wegen der vergleichsweise hohen Inflationsrate von derzeit 2,2 Prozent merken viele unserer Kunden, das klassische Sparen nicht mehr sehr vielversprechend ist. Im Blick auf die Zinsentwicklung gehen wir davon aus, dass sich in nächster Zeit nicht viel verändern wird", so Herrdum-Heinrich.

Um dieser Entwicklung vom Sparen zum Anlegen weiter Vortrieb zu leisten, verzichtet man bei der Commerzbank auf den Ausgabeaufschlag, sprich auf Gebühren auf einen Fonds-Kauf oder eine Rückgabe. Auch deshalb, so die einhellige Meinung, konnte man in Villingen und Schwenningen 376 Neukunden gewinnen.

Anders als bei den Zinsen von Sparanlagen lassen sich über die Renditen aber keine klaren Aussagen treffen. "Die Rendite richtet sich immer nach der Risikomentalität der Anleger. Das muss dann ganz individuell abgesprochen werden", so Thumer.

Ebenfalls im Wachstum befindet sich das Firmenkundengeschäft. 2016 konnten in Villingen-Schwenningen 20 neue Kunden dazu gewonnen werden. Somit betreue man am Standort rund 380 Firmenkunden, teilte Robert Feilen, Leiter der Abteilung Firmenkunden in Villingen, mit. Vor allem die globalen Herausforderungen wie der Brexit, die politische Situation in den USA und ein sinkendes Wirtschaftswachstum in China, machten 2017 zum "Jahr der Politik", so Feilen.

Hier gelte es, sich frühzeitig mit den Unternehmen zusammenzusetzen und Strategien zu entwickeln und Lösungen zu finden. Auch im Bereich der Firmenkunden möchte man weiter wachsen: "Wir haben uns klare Wachstumsziele gesteckt und möchten diese auch erreichen", so Feilen. Dabei möchte man vor allem die internationale Betreuung stärker in den Fokus rücken.