Die Diskussionsrunde fand in Gruppen an Tischen zu den verschiedenen Themenbereichen statt. Die Teilnehmer schrieben Einfälle, Ideen und Diskutiertes auf die Tischdecken. Fotos: Albert/Montage: Ulm Foto: Schwarzwälder-Bote

Projektgruppe motiviert zur Diskussion / Teilnehmer beratschlagen ausgiebig an Tischen

Von Marco Alber

Villingen-Schwenningen. Genügend Zeit hatten die Bürger von VS im Theater am Ring in Villingen, um ausgiebig über das Kulturleben der Stadt zu diskutieren.

Geboten wurden die Themenfelder "Kulturelle Bildung", "Kulturelle Identität", "Kulturelle Vielfalt" und "Kulturelles Erbe" von der Projektgruppe Kulturleitbild Villingen-Schwenningen.

Die Projektleiter Claudia Brenneisen, Karin Hanika und Michael Heinsohn beriefen die Diskussionsrunde ein. Die Interessierten setzten sich bei freier Wahl an die Tische mit den Themenfeldern und diskutierten in zwei Diskussionsrunden von durchschnittlich 30 Minuten.

Ideen wurden auf die Tischdecken geschrieben und ausgewertet. Für Fragen waren die Organisatoren jederzeit verfügbar. Die Ergebnisse der Lobe, Anregungen, Wünsche und Kritikpunkte sind frühestens ab Anfang Juni auf der Homepage des Amtes für Kultur Villingen-Schwenningen unter www.villingen-schwenningen.de einsehbar.

Oberbürgermeister Rupert Kubon charakterisierte die Aufrechterhaltung der Kultur als wichtigen Bereich, für den die Stadt verantwortlich sei. Das Mitwirken sowie die Darstellung der unterschiedlichen Facetten würden die Kultur widerspiegeln, betonte er.

Die positive Resonanz der Besucher überraschte ihn positiv, da sich nicht jeder von Kultur angesprochen fühle.

Kulturamtsleiter Andreas Dobmeier ist der Meinung, dass die Stadt ein lebendiges Zentrum mit anspruchsvollem Kulturgeschehen sei, das über lokale Grenzen hinausreiche. Die kulturelle Bildung befasse sich mit der Aufgabe der Stadt, dass künftig jede Kulturentwicklung und jede Kulturinitiative Publikum erhält. Kultur solle vermittelt werden, denn Kunst und Kultur sprechen für sich.

Bei der kulturellen Identität gehe es um die gleichberechtigte Entfaltung der Bürger bezüglich der Kultur. Dies solle unabhängig von Stadtteil und Dorf, Herkunft oder Alter und sozialem Status möglich sein, erklärte Dobmeier. So finde eine Identifizierung mit der Stadt statt, was sich in ehrenamtlichen Engagement auswirkt. Die kulturelle Vielfalt beschreibe das geschätzte vielseitige kulturelle Angebot Villingen-Schwenningens. Die Aufrechterhaltung der Kultur stelle ein zentrales Thema dar, da Tendenzen in der Gesellschaft diese beeinflussen. Dazu gehörten der demografische Wandel mit den Folgen Überalterung, Abnahme der Bevölkerungszahl und eine veränderte Bevölkerungszusammensetzung sowie die Folgen der sozialen Spaltung und des geänderten Freizeitverhaltens, zeigte Dobmeier weiter auf.

Das kulturelle Erbe verspreche mit seinem großen Reichtum an stadtgeschichtlichen Zeugnissen Orientierung für Fragen der Zukunft. Dieses Erbe solle gepflegt, weiterentwickelt und modern vermittelt werden, meinte der Kulturamtsleiter.

Die Idee der Diskussionsrunde sei durch die sich ändernde Entwicklung mit Auswirkungen auf die Kulturpolitik entstanden, so Andreas Dobmeier. Der Gemeinderat habe 2012 eine Einführung des Kulturleitbildes beschlossen.