Der Breitbandausbau im Landkreis kommt zügig voran, berichteten Landrat Sven Hinterseh als Vorsitzender und Jochen Cabanis (Mitte) als Geschäftsführer des Zweckverband Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Zweckverband: Ausbau schreitet voran / 91,6 Millionen Euro in zwei Jahren investiert

Schwarzwald-Baar-Kreis. Der Ausbau des Breitbandnetzes im Kreis kommt zügig voran, die Akzeptanz der Kunden in den bislang erschlossenen Gebieten sei gut. Diese Informationen gab Geschäftsführer Jochen Cabanis am Donnerstag während der 13. Zweckverbandsversammlung.

Die konkreten Zahlen zeigen das immense Investitionsvolumen auf: Für die Wirtschaftsjahre 2016 und 2017 war ein Investitionsvolumen von 91,6 Millionen Euro beschlossen worden. Zum jetzigen Zeitpunkt sind Maßnahmen für 29,5 Millionen Euro bereits fertiggestellt, 26,8 Millionen Euro im Bau und weitere Maßnahmen über 14,4 Millionen Euro starten in den nächsten drei Monaten. "Dies entspricht einem Anteil von 77 Prozent des gesamten Ausbauvolumens im öffentlichen Bereich", sagte Cabanis. Weitere Projekte in einer Gesamthöhe von 13,6 Millionen Euro befinden sich in der Vorbereitungs- beziehungsweise Anlaufphase.

Nachdem im Juli 2016 in Schonach das erste Netz in Betrieb genommen worden war, sind mittlerweile 15 örtliche Netze aktiv. In den vergangenen vier Monaten kamen Blumberg (Süden 2), Bräunlingen-Döggingen (zweiter Bauabschnitt), Donaueschingen – Allmenshofen Gewerbegebiet, Hüfingen – Seemühle bis Allmenshofen, Königsfeld – Erdmannsweiler sowie der Zentralbereich im Oberzentrum hinzu. Der Prozess zur Abrufung von Fördermitteln beim Land hat sich nach Einführung der neuen Verwaltungsvorschrift sehr gut eingespielt, die Zusammenarbeit zwischen Bewilligungsstelle und Zweckverband verläuft meist reibungslos, und die Auslegung der Vorschriften konnte fast vollständig geklärt werden. Sehr erfolgreich verlief die Fördermittelakquise bislang, denn das Land hat insgesamt 16,3 Millionen Euro bewilligt. Über weitere 4,8 Millionen Euro gibt es so genannte Unbedenklichkeitsbescheinigungen. "Wir sind zwar nicht der Landkreis mit der höchsten Fördersumme, aber wir haben bislang mit Abstand die höchste Fördersumme tatsächlich abgerufen und investiert", sagte Cabanis. Die Kundenresonanz sei bislang ermutigend, in jedem bereits aktiven Netz sei die Anschlussquote oberhalb 50 Prozent.

Vom Einfamilienhaus bis zum großen Gewerbebetrieb verfüge man über eine ausgewogene Kundenstruktur. Bisher hat der Zweckverband 6397 Hausanschlussverträge mit Eigentümern abgeschlossen. 1526 Anschlüsse mit 3092 Wohneinheiten sind fertig gebaut, mit Stand 7. September sind 487 Anschlüsse mit Internet, TV und Telefon aktiv. Die Anschlüsse leisten 100 Mbit im Down- und 40 Mbit im Upload. Gewissermaßen täglich gehen neue Anschlüsse online.

Landrat Sven Hintrseh als Vorsitzender des Zweckverbandes kündigte an, dass verstärkt in Werbung und Kundenakquise investiert werde. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Lobbyarbeit in Berlin und Stuttgart. Bei der konkreten Ausgestaltung des Gesetzes über digitale Netze müssten die Belange der öffentlichen Anbieter berücksichtigt werden. "Wir müssen aufpassen, dass nicht nur die Krümel des Marktes für uns übrig bleiben", formulierte Cabanis.