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Kommunales: Umbau an der Haslachschule wirft Fragen auf / Zufahrt und Entwässerung sind Thema

Besteckgeklapper und angeregte Gespräche – das wird bald schon in der Mensa der Haslachschule zu hören sein. Doch noch ist es nicht soweit. Derzeit befindet sich die Mensa im zweiten Bauabschnitt.

VS-Villingen. Bislang wurde der Außenbereich der Schule kaum genutzt. Doch mit der Ausweitung der Grundschule auf die Ganztagesbetreuung wird auch die Außenanlage aufgewertet. Bis es jedoch soweit ist, stehen noch einige Umbauarbeiten an.

Jürgen Kammerer ist ein Anwohner und gehört zu den Menschen, die es genau wissen wollen. Bezüglich der Umbaumaßnahmen waren für ihn einige Fragen offen, mit denen er die Stadtverwaltung konfrontiert hat. So geht es beispielsweise um die Zufahrt zur Mensa. Bereits in den Sommerferien hätten Baustellenfahrzeuge den Rad- und Fußweg für sich beansprucht und wenig Rücksicht auf Passanten genommen, lautet die Beschwerde.

Des Weiteren sei ihm zu Ohren gekommen, dass der Cateringservice – wenn die Mensa einmal stehe – denselben Weg für die Anlieferung benutzen werde. "Kraftfahrzeuge haben auf solchen Wegen nichts zu suchen", formulierte der Anwohner es in einer Mail an die Stadt. Mit seinen Anliegen wandte er sich ebenso an das Serviceteam der Polizei, da zunächst keine Reaktion von der Stadtverwaltung kam und ihm die rechtlichen Fragen keine Ruhe ließen.

Schließlich reagierte die Stadt doch. "Der Einbau der Spielgeräte und die Pflanzarbeiten erfolgen noch im Oktober, sodass die Beeinträchtigungen durch den Baubetrieb spätestens bis Ende Oktober beendet sind", erklärt Oxana Brunner, Pressesprecherin der Stadt, dazu. Sie bestätigte, dass die Anlieferung des Caterers zukünftig über den öffentlichen Geh- und Radweg, der in der Verlängerung der Grünberger Straße liegt, erfolgen werde. Diese finde jedoch lediglich einmal in der Woche statt. "Für den Zulieferer wird eine Ausnahmegenehmigung ausgestellt und es werden Warnschilder aufgestellt", merkt sie außerdem an.

Bei der Anlieferung über die Grünberger Straße könnten zwar einzelne Passanten beeinträchtigt werden, gibt sie zu, "über den Schulhof wären es aber 160 Kinder." Daher sei die aktuelle Planung nach Abwägung aller Belange die geeignetste Lösung.

Kammerer sieht das ein wenig anders. Die 160 Schüler könnten sich genauso gut hinter dem Gebäude Richtung Grünberger Straße aufhalten. Außerdem befürchte er, dass dann Hinz und Kunz behaupte, man dürfe den Rad- und Fußweg befahren. Wie solle er als Anwohner berechtigte von unberechtigten Fahrzeugen unterscheiden? Zudem könne eine Ausnahmegenehmigung laut Paragraph 46 der Straßenverkehrsordnung nur in dringenden Ausnahmefällen erteilt werden. Er fragt sich, ob hier einer vorliegt.

Das ist jedoch nicht das Einzige, was ihm aufgefallen sei. So bemängelte er zunächst auch, dass das Gelände höher aufgefüllt worden sei als bisher. Vom Vorplatz der Mensa werde deshalb eine Rampe auf den tiefer liegenden Radweg gebaut. Sollte der Platz mit Beton-Verbundsteinen gepflastert werden, so sei eine Entwässerung auf den Radweg wahrscheinlich.

Dazu komme der neu angelegte Fußweg um die Mensa herum, von dem er befürchtet, dass er sich auf die Zufahrt entwässern werde. "Diese Flächen haben ein Gefälle zum Rad- und Fußweg. Das ist der tiefste Punkt in diesem Bereich. Wo fließt das Wasser dieser Flächen hin?", fragte sich der besorgte Bürger. Und stellte das Offensichtliche fest: "Das Wasser wird nicht den Berg hoch fließen".

Die Anschuldigungen bezüglich der vergrößerten Versieglungsfläche konnte Pressprecherin Brunner zurückweisen: "Die Aus-, beziehungsweise Eingänge liegen direkt am Gebäude, etwa 40 Zentimeter über dem Ursprungsgelände. Der Anteil der versiegelten Fläche wird dabei sogar um etwa 70 Quadratmeter reduziert", meinte sie. Lediglich die Erschließungswege würden gepflastert oder asphaltiert, während der Hof mit wassergebundener Decke ausgeführt werde. "Die Entwässerung ist daher wie vorher gleichermaßen sichergestellt", schloss Brunner.

Folglich hat sich die Lage inzwischen zumindest beim Thema Entwässerung entspannt. "Die Zufahrtsrampe für die Catering-Fahrzeuge ist mit einem leichten Quergefälle Richtung Westen ausgeführt, so dass die Wassermassen Richtung Spielplatz fließen. Hätte man mir das rechtzeitig gesagt, hätte ich weniger Bedenken gehabt", meint er, schiebt aber noch hinterher: "Unabhängig davon bildet sich bei Regen an der Radwegkreuzung zur Grünberger Straße nach wie vor ein kleiner See, der im Winter zur Glatteisfalle wird." Entspannung also ja, eine Lösung mitnichten.

Ob nun an den Anschuldigungen etwas dran ist oder nicht, Kammerer wird sich künftig zweimal fragen, ob er sich einmischt. Denn er schildert außerdem, dass er bei einem Vor-Ort-Termin zur Bautätigkeit namentlich bekannt war. "Meine Mail trägt wohl Früchte?", habe er gefragt und ein süßsaueres Lächeln geerntet. "Ich finde es bemerkenswert, dass man einen mitdenkenden Bürger so stehen lässt", meint Kammerer. Die Euphorie über den Ausbau der Haslachschule wird bei ihm wohl nie richtig ankommen.

Kammerer hat bereits die nächsten Baustellen entdeckt: Obwohl die Arbeiten fast abgeschlossen sind, wurde mit dem Spielplatz noch nicht einmal angefangen, man warte noch auf die Geräte. Zudem sei die Küche noch nicht geliefert, weil der Hersteller auf die Maße warte. "Es wird also noch Wochen dauern, bis der Mensabetrieb starten kann", meint er. Zudem habe er erfahren, dass im Bereich der Grünbergerstraße 7 fast alle Bäume gefällt werden sollen, damit Cateringfahrzeuge schneller erkannt werden können. Aus Sicherheitsaspekten ist das sinnvoll, jedoch tritt für ihn wieder ein anderes Problem in den Vordergrund: "Dies verschärft das Problem der Lärmbelästigung durch den neuen Spielplatz. Die Bäume bilden dann keine akustische Barriere mehr", erklärt der Anwohner.