Ausschuss: Kreis lehnt geplante Strecke ab

Villingen-Schwenningen. Wegen eines Biotops liegt der Neubau des Radwegs zwischen Marbach und Brigachtal nun doch wieder auf Eis. Hatte der Gemeinderat der Investition nach hartem Ringen im Zuge der Haushaltsplanberatungen im Januar doch noch zugestimmt, bremst nun das Landratsamt das Projekt aus, teilte Baubürgermeister Detlev Bührer dem Technischen Ausschuss mit.

Bisher müssen Radler zwischen Villingen und Donau schingen mitten durch die stark befahrene Marbacher Ortsmitte oder einen hügeligen Umweg über Rietheim nehmen. Die 1,2 Kilometer lange Trasse, der das Landratsamt noch im September zugestimmt habe, führe nach der Neukartierung der schützenswerten Gebiete im Herbst jedoch durch ein Biotop, erklärte Bührer. So lehne die Kreisbehörde die geplante Strecke nun ab. Die Stadtverwaltung habe sich inzwischen mit der Gemeinde Brigachtal zusammengesetzt, um eine andere Wegführung zu erarbeiten. Es sei auch gelungen, eine Trasse zu finden. Gegenüber den ursprünglichen Plänen sei der Radweg nun nicht nur erheblich länger, sondern befinde sich statt auf Marbacher Gebiet größtenteils auf Brigachtaler Gemarkung. Das bedeute, dass die Kosten für die Stadt Villingen-Schwenningen deutlich geringer ausfallen, während die Nachbargemeinde tiefer als vorgese hen in die Tasche greifen muss.

Bei den Etatberatungen hatte die Stadt die Investitionen mit 450 000 Euro beziffert, 150 000 Euro sollten an Zuschüssen fließen. Die Doppelstadt spare wohl einen sechsstelligen Betrag ein, schätzte Bührer. Und Brigachtal könne zudem nicht mit einer ähnlich hohen Föderung rechnen, da das Flurbereinigungsverfahren bereits abgeschlossen sei. Dennoch befürworte die Gemeinde den Bau des Radwegs.

Allerdings quere auch diese Strecke einige Biotope, schilderte Bührer die Situation. Angesichts der bisherigen Erfahrungen wolle er zunächst eine schriftliche Zusage aller beim Landratsamt eingebundenen Ämter, dass sie dieser Trasse zustimmen. Dann steige die Stadt in die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern ein, bevor im Gemeinderat der Projektbeschluss auf den Tisch komme.