Hauptverband warnt Landwirte im Kreis vor fingierter Zahlungsaufforderung

Schwarzwald-Baar-Kreis. Der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV) warnt die Landwirte im Kreis vor einem gefälschten Schreiben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

"In diesen Tagen erhalten Landwirte im gesamten Bundesgebiet ein Schreiben mit dem gefälschten Briefkopf der BLE", heißt es in der Mitteilung des BLHV. In dem Schreiben vom 27. Dezember werden die Bauern aufgefordert, innerhalb von 14 Tagen Beiträge in Höhe von 1,6 bis 1,9 Prozent der im Jahr 2009 gewährten EU-Förderung zu einem sogenannten "Klimawandel-Entschädigungsfonds" zu zahlen.

Alle Landwirte, die solche betrügerische Schreiben erhalten, sollen keinesfalls Zahlungen leisten. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hatte den Bauernverband unterrichtet, dass die BLE kein solches Schreiben verschickt hat. Die Behörde habe bereits Strafanzeige erstattet und die ihr bislang bekannt gewordenen Bankverbindungen sofort sperren lassen.

Die Daten in dem Schreiben vermitteln einen amtlichen Eindruck und nutzen offenbar Daten aus der im November vom Netz genommenen Datenbank, in der die Empfänger von EU-Direktzahlungen verzeichnet worden waren. "Dieser dreiste Betrugsfall bestätige den Deutschen Bauernverband und seine Landesbauernverbände in ihrer Kritik an eine überzogene Transparenz von Betriebsdaten, die erst durch den Europäischen Gerichtshof kürzlich gestoppt werden konnte", heißt es weiter. Die Berufsverbände hatten darauf hingewiesen, dass eine Veröffentlichung von Prämienzahlungen mit den persönlichen Angaben des jeweiligen Betriebes nicht nur Begehrlichkeiten und Erwartungen Dritter erzeugen, sondern vor allem auch missbraucht werden können.

Genau dies sei nun eingetreten. Wer den Missbrauch von persönlichen und betrieblichen Daten nicht Tür und Tor öffnen wolle, sollte sich nicht dazu verleiten lassen, jedermann darauf unkontrolliert Zugriff zu geben.