Foto: Birgit Heinig

Rund 5000 Gäste genießen Angebot in der Neuen Tonhalle. Kenner zelebrieren ihre hochprozentigen Genüsse.

VS-Villingen - "Slàinte Mhath" pflegt der Schotte zu sagen, wenn er ein Glas edlen Whiskys zum Mund führt. Gleich mehrfach "zum Wohle" wünschten sich am Wochenende in der Neuen Tonhalle in Villingen fast 5000 Whiskyfans, die aus der nahen und weiten Umgebung zur zweiten Whiskymesse gekommen waren.

Zwischen den beiden großen Standorten Frankfurt und München scheint sich damit die einzige Veranstaltung dieser Art im Südwesten zu etablieren. Uwe Lauinger vom Weinhaus Riegger und seine Familie hatten den richtigen Riecher und haben die Stadt um eine Attraktion reicher gemacht. In der "Hall of Angels’ Share" trafen die Besucher auf ein geballtes Angebot von irischen, schottischen und auch deutschen Whiskys, darunter natürlich viele Neuheiten. Die Messeabfüllung aus dem Riegger-"Warehouse" war diesmal ein "Glen Moray", den Lauinger so beschreibt: "Vanille im Unterton, im Abgang helle Früchte wie Aprikosen und Pfirsiche, cremig, fast sahnig".

Sorten auch der "harten" Richtung

Doch es geht auch ganz anders: Whiskys der "harten" Richtung, die nach Torf und Rauch schmeckt, sogar eine Knoblauchnote hat, waren ebenso nachgefragt, wie die "weichgespülten". Was beweist, dass die Fangemeinde bunt ist und sie zelebriert ihre unterschiedlichen Genüsse am liebsten in entspannter, familiärer Atmosphäre und vor allem friedlicher Koexistenz.

Jeder Gast erhielt für seine Eintrittskarte ein Whiskeyglas. Damit und mit zu erwerbenden Chips konnte man sich ins Getümmel stürzen und bei mehr als 30 Anbietern rund 1000 Whiskeysorten verkosten. Für ein bis zwei Chips gab es "Drums", ein bis zwei Zentiliter voll goldener Flüssigkeit ins Glas. Schwenken, Nase rein, ein erster, winziger Schluck und die Frage an den ausschenkenden Kenner nach Herkunft, Zutaten und Fassreife. Edle Single Malts und Single Grains oder die erschwinglicheren Blended Malts aus den High- oder Lowlands, klangvolle Destillerienamen wie Islay, Talisker, Tobermory oder Tomatin – so ein Whiskey scheint kein Getränk, sondern ein Lebensgefühl zu sein.

Die Mitglieder des "Whisky-Clubs Black Forest", manche originalgetreu im Kilt, vermittelten das stilecht. Die empfohlene Strategie: Für zwei bis drei Chips einen Mund voll von dem Whisky zu kosten, den man sonst nur selten dorthin bekommt, weil eine Flasche mehrere hundert Euro kostet. Auf ihre Kosten kamen auf der Whiskymesse auch die Fans eines guten Rums, Gins oder Cognacs, außerdem gab es vor den Türen der "Hall" die Möglichkeit, Zigarren zu probieren.