rgendwann muss sich jeder Autobesitzer vom fahrbaren Untersatz trennen. Doch in etlichen Fällen wird das Kraftfahrzeug schlicht sich selbst überlassen. Das weitere Prozedere beginnt, indem der kommunale Ordnungsdienst einen Warnaufkleber setzt. Foto: Hahnel

Fast immer können Täter ausfindig gemacht werden. Nach Abschleppen dreht sich Kostenspirale nach oben.

Villingen-Schwenningen - Das "Heilix Blechle" kommt in die Jahre, eine Reparatur lohnt sich nicht mehr, sogar der Altautohändler im Hinterhof hat kein Interesse am Fahrzeug: Manche Zeitgenossen entscheiden sich für die vermeintlich günstigste Art der "Entsorgung" und stellen das Auto einfach irgendwo ab.

In Villingen-Schwenningen rechnet man für dieses Jahr mit 200 illegal zurückgelassenen Autos. Meist werden die nur noch in seltenen Fällen fahrtüchtigen Kraftfahrzeuge in den Stadtteilen abgestellt. Die beiden Kernstädte seien kaum betroffen, Brennpunkte gebe es nicht, so Oxana Brunner von der Stadtverwaltung.

Bis ein Auto kostenpflichtig abgeschleppt wird, hat der Besitzer Zeit zu reagieren, in VS werden ihm sogar zwei Fristen eingeräumt. Brunner: "Zunächst wird das Auto mit einem roten Aufkleber versehen. Kann der Besitzer in der Folge und trotz abmontierter Kennzeichen ermittelt werden, bekommt er Post und hat noch weitere Tage Zeit etwas zu unternehmen. Passiert nichts, lassen wir abschleppen."

200 Autos innerhalb eines Jahres

Fast immer kann der Autobesitzer übrigens ausfindig gemacht werden, auch wenn die Kennzeichen abgenommen und der über die Schadstoffklasse Auskunft gebende Aufkleber entfernt wurde – es gibt eben noch die "versteckten" Fahrzeugnummern. Längst nicht jeder Autofahrer weiß, wo sich diese befinden. Per kurzer Anfrage in der Zulassungsstelle sind die Ermittler im Bilde.

200 Autos in Villingen-Schwenningen innerhalb nur eines Jahres, das ist nennenswert. "Ja, wir sind ein Oberzentrum", kommentiert Brunner. Müssen die Abschlepper letztlich doch anrücken und das verschmähte Auto an den Haken nehmen, beginnt sich die Kostenspirale zu drehen – 150 Euro werden in VS für das Abschleppen verlangt. Doch wohin mit dem "Anhängsel"? Oxana Brunner erläutert: "Das Fahrzeug wird nicht gleich verschrottet. Es kommt zunächst auf den Hof der abschleppenden Firma, pro Monat werden dort dann 50 Euro fällig." Irgendwann freilich öffnet sich die Presse und das einstmals mehrere Kubikmeter große Auto wird nach dem Ausschlachten zu einem kleinen Klumpen komprimiert. Rund 70 Euro kostet das Verschrotten eines Autos.