St. Franziskus: Reisegruppe besucht Partnerdiözese Same

VS-Schwenningen. Gut drei Wochen dauerte ihr Aufenthalt, und jeder Tag brachte etwas Besonderes: Roswitha und Norbert Sindram sowie Karl-Heinz Groß aus Schwenningen bereisten vom 11. Januar und zum 2. Februar weite Teile der Partnerdiözese Same in Tansania und erlebten Begegnungen mit Mensch und Natur, die noch lange nachklingen werden.

Wieviel bittere Armut, wieviel schreiende Ungerechtigkeit ist in dem afrikanischen Land zu sehen und auch mitzuerleben, und wie bedrückend wenig kann man dagegen tun, dachte sich die kleine Reisegruppe immer wieder. Dennoch: Die Überzeugung, es müsse etwas getan werden, festigte sich im Laufe des Aufenthaltes ebenso wie die Hoffnung und Zuversicht, diese christlichen Grundtugenden zu leben. Denn viele, auch kleine Steine, ins Wasser geworfen, können weite Kreise ziehen.

Die Partnerschaft zwischen der katholischen Diözese Same und der Kirchengemeinde St. Franziskus besteht schon seit mehr als 30 Jahren, und immer hat man versucht, dem Grundsatz des heutigen Erzbischofs von Arusha, Josaphat Lebulu, zu folgen: "Teilen, was wir sind und was wir haben". Dabei ist es leichter, den letzten Teil der Forderung zu erfüllen. Viele anfängliche Projekte, vor allem die Zusendung von Hilfsgütern in Containern, belegen das, und auch heute stehen die konkreten Projekte im Sozial- und Bildungsbereich an oberster Stelle.

Schwenninger wollen Brücke zwischen Kulturen aufbauen

So war die diesjährige Reise der drei Schwenninger eine Reise in die Vergangenheit, Gegenwart sowie in die Zukunft gleichermaßen: Welche Projekte sind in der Diözese Same bisher verwirklicht worden, und welche Vorschläge können sinnvollerweise in Zukunft umgesetzt werden? Diese Fragen stellten sich das Ehepaar Sindram und Karl-Heinz Groß stets. Hierbei waren besonders die Gespräche mit Bischof Rogath Kimaryo und dem Partnerschafts-Ausschuss Same von Bedeutung.

Außer einer Sachebene haben Projekte stets auch eine Personenebene, und so ging es den Schwenninger Besuchern vor allem darum, den Menschen mit ihren Wünschen und Hoffnungen näher zukommen und durch Gespräche Brücken zwischen verschiedenen Welten und Kulturen zu bauen – also auch zu "teilen, was wir sind".

Ein gelungenes Projekt getreu diesem Motto ist das Freiwilligenjahr bei den "Brüdern von Jesus, dem guten Hirten", das mittlerweile seit neun Jahren besteht, sowie bei den "kleinen Schwestern von St. Franziskus". Beide Kongregationen sind verlässliche Partner, die den Freiwilligen eine gewisse Freiheit lassen, sie aber auch einbeziehen in ihre tägliche soziale Arbeit.

Wie herzlich gerade die Verbindung zu den "Brüdern" ist, mag folgende Episode belegen: Bei der Heimkehr nach Chanjale, dem Hauptquartier der Besucher, wurde ihnen aus einem entgegenkommenden Landrover zugerufen: "Wir haben euch vermisst!" Die drei Schwenninger waren gerade von einem zweitägigen Besuch in entlegenen Bergdörfern zurückgekommen. Ein Bergdorf war Kwamomo, dort waren sie nach einer langen und abenteuerlichen "Rüttel- und Schüttel-Fahrt" angelangt. Wie mehrmals in diesen Wochen wurden sie für die Rallye mit wunderschönen Naturbildern und einer überwältigenden Gastfreundschaft belohnt.

Mit Kwamomo und seinem "Mzee" Filbert sind besonders zwei Frauengruppen aus Schwenningen verbunden: die St. Franziskus-Gruppe und die "Urmütter", die immer wieder verschiedene erfolgreiche Projekte unterstützt haben. Insbesondere das Ziegen- und Schaf-Projekt hat dabei eine Vorbildfunktion.

Ihren Abschluss fand die ebenso strapaziöse wie tiefreichende Reise in der pulsierenden Großstadt Arusha und einer eintägigen Safari im Tarangire-Nationalpark, zu der auch die beiden Freiwilligen, Regina Klausmann und Joshua Krüger, eingeladen waren. Von den "Big Five" – Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe sowie Leopard – bekamen die Besucher nicht jedes Tier zu sehen, dafür hatten sie immer wieder Erlebnisse mit der "Macht der Winzigen", nämlich Moskito und Tsetsefliege.