Hebt der absolute Fan ab, schwingen Nostalgie und Leidenschaft mit: Referent Volker Meyer beim Beatles-Revival. Foto: Bräun Foto: Schwarzwälder-Bote

Musik: Referent Volker Meyer glänzt / Rückkopplung stört Hörgenuss

VS-Villingen. Es war so, es ist so und es wird so bleiben: Die Beatles waren die erfolgreichste und einflussreichste Band des vorigen Jahrhunderts – mit exponierter Wirkung, mit Millionen Fans und mit anhaltender Begeisterung bei Pop und Rock bis heute. Und ihr regional bester Kenner und Band-Geschichten-Erzähler ist der Villinger Volker K. Meyer (71).

Er war es, den man auf den Freitagabend in Kooperation mit der Buchhaltestelle von Sabine Hauser und dem Fotostudio von Gabriele Eckert – beide in der Brunnenstraße – zu einem Beatles und Beat-Abend ins Münsterzentrum als Experten eingeladen hatte, damit er dort ein Revival starte, das die Beatles-Fans aller Jahrgänge hätte begeistern können. Und so kam sie zusammen, die Hundertschaft aus Beatles-Fans, Vinyl-LP-Passionisten, Freaks, Rock-a-Billies, Musikerlehrern, Ü 60-er und Ü 70-er, mit Band-Mitgliedern und zwei Stadträten. Beim ersten Plausch mit Sommerbowle, Käse-Snacks und gekühltem "Zäpfchen" und jeder Menge ausgestellter Beatles-Literatur war schon die Vorfreude groß, möglichst jede Menge Soundtracks aus der Beatles-Biografie zu sehen und vor allem zu hören. Doch leider schien an diesem Abend der kleine Saal im Münsterzentrum nicht der ideale Ort für einen solchen Vortrag zu sein, denn schon beim Entrée fiel auf, dass die Raum-Atmosphäre, die eng gestellten Lautsprecher, ein vielfältiges Mischpult zu zwei Plattentellern und des DJs wertvollste Technik für das Beatles-Liedgut eher nicht kompatibel schienen.

Bis schließlich Referent Meyer das "Help! I need somebody…" herausforderte. Denn er begann wie erwartet leidenschaftlich, wenn auch leider ohne Mikrofon. Und auch eine elektronische Rückkoppelung aus der Haustechnik über die ersten 60 Minuten bis zur Pause trübte den Hör- und Lauschgenuss.

Nun ja, auch die Beatles hatten bei ihrem ersten Open-Air-Konzert in den USA technische Probleme, sich selbst zu hören. Doch Referent Meyer blieb sich treu. Seit "All you need is love…" seien leider 50 Jahre vergangen: "Ist das nicht entsetzlich."

Meyers Wissen um die Beatles blitzte und blühte auf, als er leidenschaftlich von den Nummer-Eins-Hits und -Alben, von 1,3 Milliarden Platten, von der Beatles Pierre-Cardin-Anzügen, dem Konzert vor Queen Mum und von den verliehenen Orden des British Empire an die Pilzköpfe in Nostalgie und Passion schwelgte. "Yeah, Yeah, Yeah! – die Beatles bleiben und blieben ohne Beispiel.

Und wenn Meyer abhebt, dann legt er die Beatles Krawatte leger um und erklärt zu John Lennon: "Ich bin John" – sein musikalischer Liebling. Jungsein als eigene Identität, das war die Jugend der 60er – selbstbewusst, sich befreiend und befreit, was bei den knapp 100 Besuchern zu der Feststellung führte: "Das waren noch Zeiten." Fazit des Abends: "Beatles forever" – und den Überschuss aus der Veranstaltung für die Arbeit der Fachstelle Sucht.