Um den Verkauf des Schwenninger Bahnhofs ging es im Ausschuss. Foto: Kratt

Kontroverse Debatten um Vorkaufsrecht der Stadt: Nächste Woche im Gemeinderat ist Endstation.

Villingen-Schwenningen - Die kontroversen Diskussionen um das Vorkaufsrecht der Stadt zum Schwenninger Bahnhof in den vergangenen Wochen mündeten nun in eine ebensolche nichtöffentliche Debatte im Verwaltungs- und Kulturausschuss am Mittwochabend. Eine Abstimmung gab es noch nicht, wie zu erfahren war, die Entscheidung soll nächste Woche im Gemeinderat fallen.

In einer sachlichen, langen Auseinandersetzung kamen die gewichtigsten Argumente nochmals auf den Tisch. Teilkauf, Komplettkauf oder gar kein Kauf durch die Stadt Villingen-Schwenningen – jede dieser Varianten fand Fürsprecher. Einerseits: Der Schwenninger Bahnhof als wichtiges Element zwischen Innenstadt und künftiger Neckarhalle, den es in städtischer Hand zu bekommen gelte. Die Gegenseite hingegen wollte den Investoren Jan Christoph Uhl und Achim Sautter mit dem Betrieb der Café Bar Ostbahnhof und der Expressguthalle nicht im Wege stehen. Einig waren sich nach Informationen des Schwarzwälder Boten alle Fraktionen, dass Uhl als Gastronom gute Arbeit leistet und das auch in Zukunft so weiter laufen soll.

An der Frage, ob als Pächter oder als Inhaber, daran scheiden sich wohl weiterhin die Geister. Die Freien Wählern sind offensichtlich noch zu keiner endgültigen Meinung gekommen. Die CDU setzt auf den Verkauf des kompletten Gebäudes an den Investor und stellte nach Informationen unserer Zeitung gleich eine ganze Reihe verschiedener Anträge für eine Kompromisslösung. Vom Vorkaufsrecht sollte die Stadt demnach weder für den Vorplatz noch für den Gebäudekomplex Gebrauch machen. Lediglich der Park- and Rideplatz und den Wartebereich für die Bushaltestelle solle sie käuflich erwerben. Sollte die Widmung als öffentliche Verkehrsfläche mit besonderer Zweckbestimmung tatsächlich für die Bewirtschaftung der Außenterrasse hinderlich sein, soll die Festlegung geändert werden. Und im Gegenzug solle Uhl sich verpflichten, öffentliche Durchgangswege, etwa den Zugang zur Schalterhalle oder durch die Unterführung, sicherzustellen.

Die SPD und die Grünen machen sich hingegen für den Kauf des kompletten Areals stark, gerade angesichts der herausragenden Lage an der Hochschule, beim Neckarpark und der künftigen Neckarhalle. Zumal die Stadt im Zuge der Landesgartenschau 850 000 Euro in den Vorplatz investiert habe, der als öffentliche Fläche erhalten bleiben solle. Die beiden Fraktionen stehen auch hinter dem Appell der Umwelt-, Naturschutz- und Wandervereine, den Bahnhof als multifunktionale Drehscheibe in städtischer Hand zu nutzen.

Nächste Woche am Mittwoch wird das Thema erneut beraten – öffentlichim Gemeinderat. Dann soll das Gremium einen endgültigen Beschluss fassen. Wie die Mehrheit aussieht, scheint noch in den Sternen zu stehen.