Avraam Mastorakis (links) ist jetzt Chefarzt der Abteilung Kinder- und Jugendchirurgie. Der kleine Laske – im Arm von Mutter Melanie Fröhlich – ist Patient auch von Matthias Henschen, Leiter des Zentrums für Kinderheilkunde und Jugendmedizin. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Kreisklinikum: Kinder- und Jugendchirurgie ist ein neuer Leistungsschwerpunkt / Abteilung aufgebaut

Mit der Abteilung Kinder- und Jugendchirurgie wurde im Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin am Schwarzwald-Baar-Klinikum ein neuer Leistungsschwerpunkt gebildet. Der Aufsichtsrat berief Avraam Mastorakis zu deren Direktor.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Neben der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde unter der Leitung von Matthias Henschen ist die Chirurgie für Patienten von deren Geburt bis zum 18. Lebensjahr eine zweite Entwicklungslinie, die in den letzten Jahren mehr und mehr an Gewicht gewann. Nicht nur als Voraussetzung für die Arbeit in der Neonatologie auf höchstem Niveau, sondern auch aufgrund steigender Geburtenraten – 2016 kamen am Schwarzwald-Baar-Klinikum 2230 Kinder zur Welt – und einem wachsenden Einzugsgebiet war für Henschen die Bildung einer eigenständigen Fachabteilung oberstes Ziel, das er aufgrund seiner "Entdeckung" von Avraam Mastorakis vor fast fünf Jahren nun erreicht hat.

In dieser Zeit hat der aus Athen stammende Facharzt für Kinderchirurgie, der in Würzburg sein Medizinstudium leistete und von 2007 bis 2011 Oberarzt der Kinderchirurgie an der dortigen Chirurgischen Uniklinik war, die Abteilung zu "schlagkräftig" gemacht. "Bisher mussten wir noch kein Kind woanders hinschicken", sagt der Grieche mit Stolz. "Ich kämpfe wie ein Löwe für mein Fach", fährt er fort und berichtet vom bisher allgemeinen Vorurteil, Kinder seien wie Erwachsene zu behandeln, nur eben kleiner. Neben angeborenen Fehlbildungen habe man es bei Kindern jedoch mit Krankheiten zu tun, die entweder bei Erwachsenen so gar nicht vorkommen, oder ganz anders verlaufen.

Die besondere Herausforderung bestehe außerdem darin, dass sie "ihr ganzes Leben noch vor sich haben". Eine Milz habe er einem Kind daher noch nie entfernt, sagt der 45-Jährige. Bei der Behandlung der Kiel- oder Trichterbrust, einer Art Thoraxfehlbildung, gilt das Schwarzwald-Baar-Klinikum gar als Pionier. Die Bedeutung der Kinder- und Jugendchirurgie hat auch die Klinikleitung erkannt. Aus zwei sind inzwischen fünf Arztstellen geworden und auch das Pflegepersonal wurde aufgestockt, sagt Geschäftsführer Matthias Geiser.

Avraam Mastorakis hat selbst zwei Kinder. Dem Ruf von Matthias Henschen nach Villingen-Schwenningen gefolgt zu sein, habe er bis heute nicht bereut, da er hier doch große Unterstützung erfahren habe. Und als ehemaliger Schwimmer und aktiver Wasserballer habe er zudem Anschluss an die Wasserballgemeinschaft Villingen-Schwenningen gefunden.