Ein gelungenes Konzert bieten in der Markuskirche (von links): Peter Hastedt, Gabriele Zucker, Oleksandr Postolatiy, Brigitte Strebel und Karin Hass. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Musik: Konzert in Markuskirche von Klassik bis Klezmer

VS-Villingen. Ein Konzert mit dem Titel "Orgel plus – von Klassik bis Klezmer" wurde in der evangelischen Markuskirche in Villingen gegeben.

Für das Plus standen Oboe (Karin Hass), Blockflöten (Gabriele Zucker und Brigitte Strebel) sowie Akkordeon (Oleksandr Postolatiy). Organisator Peter Hastedt konnte erfreut zahlreiche Besucher willkommen heißen.

Hastedt bediente verschiedene Tasteninstrumente, wie Harmonium, Kirchenorgel, Keyboard und Truhenorgel. Das Programm war reichhaltig und ermöglichte jedem Interpreten, sein Können zu vermitteln. Außergewöhnliche Klangkombinationen waren mit dem peppig-anspruchsvollen "Second Set in baroque" des zeitgenössischen Kirchenmusikers und Dozenten Michael Schütz zu hören: Bach in modernem Gewand mit Akkordeon, Truhenorgel, Jazz und Swing. Bachs Schübler-Choral "Kommst du nun, Jesu" wies der Oboe die Cantus-Firmus-Stimme zu, bei einem fröhlich-tänzerischem Orgelpart.

Harfenklänge wirken sehr reizvoll

Besonders gut zur Geltung mit kantablen Klangbildern kam die Oboe bei Domenico Cimarosas "Siciliana", und lieblich-näselnder Klang wurde bei Schumanns "Romanze Nummer 3" vermittelt. Transparent wurde die "Sonata a tre" in C-Dur durch Alt- und Tenorblockflöten und Orgel interpretiert, wobei besonders das getragen-wehmütige Affettuoso und das herzerfrischende Vivace gefielen.

Oboe und Blockflöten vereinten sich mit Orgel bei der apart bearbeiteten "Sicilienne" von Gabriel Fauré, wobei Harfenklänge reizvoll wirkten. Raffiniert war daneben das auf- und abschwellende "Adagio" von Alexandre Guilmant mit leicht bebenden Streicherklang zu vernehmen, und begeistern konnte auch das Solostück für Akkordeon: die bekannte "Milonga del Angel" von Astor Piazzolla, ein verträumt-sinnlicher Tango. Danach kam er – der "Old Klezmer" von Peter Przystaniak. Mit Oboe und Orgel wurden dabei wehmütige und tänzerische Elemente vereint.

Heitere Romantik erklang mit Webers Sonatine in einer Bearbeitung für einen Akkordeonisten und zwei Organisten. Ferner war Guilmants "Grand Choer" bei voller Orgel, hämmernden Triolen und kraftvoll-männlichem Spiel die stark gekürzte Wiedergabe "à la Händel" zu hören.

Ganz der Moderne war "Community" (Oboe/Flöte/Orgel) von Michael Schütz verschrieben, dessen ausgelassener „Calypso Run“ (Akkordeon/Orgel) die Zuhörer auf eine südamerikanische Plaza versetzte. Schließlich beendete das fünfköpfige Ensemble mit "Der Mond ist aufgegangen" in einer Bearbeitung von Michael Schütz den Abend.