Daniel Fleig ist noch keine 25 Jahre alt. Gerade wurde er zum neuen Vorsitzenden des Stadtsportverbands gewählt. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Porträt: Daniel Fleig übernimmt Verantwortung / Vorsitzender des Sportverbands

Von Birgit Heinig

Er ist noch keine 25 Jahre alt, übernimmt aber schon reichlich Verantwortung: Daniel Fleig ist der neue Vorsitzende des Stadtsportverbandes, er ist einer von drei Vorständen des Turnvereins Villingen und dort auch Abteilungsleiter Fechten.

Villingen-Schwenningen. In Schwenningen ist er geboren und hier arbeitet er nach seinem Steuer- und Wirtschaftsrechtsstudium an der Dualen Hochschule jetzt auch, das Ziel, Steuerberater zu werden, fest im Auge. In Lauffen bei Deißlingen ist er aufgewachsen, hat sich aber bald in Richtung Schwenningen orientiert, unter anderem des Sports wegen.

Mit dem "etwas exotischen" Fechten begann er bei der Turngemeinde, wechselte dann aber zum Turnverein Villingen (TVV). Sportlich hat er es bis zur Qualifikation zu deutschen Meisterschaften gebracht. Mit 21 Jahren wurde er zum Abteilungsleiter gewählt. Zusammen mit Leonard Kötzel packte er an und machte aus den 65 Aktiven einen eingeschworenen Haufen. Ein Gruppengefüge herzustellen, das war ihm besonders wichtig. Außerdem gelang es ihm, die Attraktivität des Helmut-Schiller-Cups zu steigern, der inzwischen mit über 100 Teilnehmern zu einer der größten Fechtturniere in Südbaden gehört.

So viel Engagement blieb nicht unbemerkt, und Daniel Fleig wurde gefragt, ob er sich einen Vorstandsposten vorstellen könne. Er konnte, und so wurde er 2015 neben Manfred Herzner und Frauke Friedrich-Kohler in den TVV-Vorstand gewählt. Hier habe er gelernt, sich trotz seines jugendlichen Alters Gehör zu verschaffen, sagt er nach einem Jahr Amtszeit. Was nicht immer einfach war, wie er zugibt, denn: "Den jungen Leuten wird von den älteren oft zu wenig zugetraut". Noch ist er dabei, alle Sparten des großen Vereins mit über 2000 Mitgliedern kennenzulernen. Sich überall einmal blicken zu lassen und die Menschen kennenzulernen, das gehört für Daniel Fleig zu einem Vorstandsamt. Und als ob es dem jungen Mann, der von sich sagt, er sei "nicht der Typ, der die Füße hochlegt", immer noch nicht reichen würde – gerade hat er sich auch noch an die Spitze des Sportverbands wählen lassen und vertritt als solcher die Belange von über 90 Vereinen der Stadt.

Das Interesse am Verband sei bei ihm geweckt worden, nachdem er für den Villinger Turnverein die Beantragung von Sportfördermitteln übernommen hatte. "Eine so zeitaufwändige Sache, dass ich mir sagte: Das könnte vielleicht einfacher gehen". Jetzt haben er und sein neu gewähltes Team es in der Hand. Gleichwohl will Daniel Fleig es besonnen angehen, sich mit seinen Vorstandskollegen erst einmal zusammenfinden und sich deshalb auch (noch) nicht zum Sportentwicklungsplan äußern. Sein persönliches Ziel, das er sich für die Arbeit im Sportverband gesetzt hat, legt er dagegen offen: "Wir machen zunächst einmal einen Schritt zurück und betrachten die Position des Verbandes aus einer anderen Sicht".

Die Entscheidung des bisherigen Vorstands, geschlossen zurückzutreten, könne er durchaus nachvollziehen. Umso wichtiger sei es ihm jetzt, die Arbeit mit neuer Mannschaft auf Effizienz und Aktualität zu überprüfen. Außerdem wolle man sich zunächst auf die Beziehung zwischen den Vereinen – Stichwort: Gruppengefüge – und auf den Kontakt zur Stadt besinnen. "Ein Jahr geben wir uns", sagt der neue Vorsitzende selbstbewusst.

Natürlich bleibt ihm neben seinem Beruf und seinen drei Ehrenämtern jetzt nur noch wenig Freizeit. Die nutzt er momentan am liebsten für Latein- und Standardtänze, und er reist für sein Leben gern: "Am liebsten ganz frei und ganz weit weg".