Das Problem mit den Parkplätzen bei der Neckarhalle scheint gelöst zu sein. Der Gemeinderat hat nächste Woche allerdings das letzt Wort. Foto: Kratt Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausschuss: Räte stimmen gegen Bau von 44 zusätzlichen Flächen / OB: "Das hätten wir uns sparen können"

Für die Ausweisung von zu wenigen Parkplätzen bei der Neckarhalle wurde die Verwaltung seit Wochen kritisiert. Jetzt stimmte der Technische Ausschuss dennoch nicht für mehr Parkflächen.

VS-Schwenningen. Architekt Michael Muffler hatte nachgelegt und eine 313 685 Euro teure Variante mit weiteren 44 Parkplätzen ausgearbeitet, die der Technische Ausschuss aber ablehnte. Er stimmte für die ursprüngliche Variante von 101 Stellplätzen nördlich der Neckarhalle, deren Realisierung in den Gesamtkosten für die Halle von 10,79 Millionen Euro enthalten ist. Auch ein Antrag, südlich der Halle das von der Stadt erworbene Grundstück im Wege der Erbpacht an einen privaten Investor zu übergeben, der darauf ein Parkhaus baut, fand keine Befürworter. Ebenso der Vorschlag von Muffler, 70 Fahrradstellplätze zu errichten, kam nicht gut an.

Andreas Flöß (Freie Wähler) läutete den Stimmungsumschwung bei den Ausschussmitgliedern ganz zaghaft ein: "Gefühlsmäßig bräuchten wir die Erweiterung der Stellplätze nicht." Es sei ausreichend, was geplant war, auch im Vergleich zu anderen Hallen. Der 800 000 Euro teure Abbruch der Häuser, die auf dem in Frage kommenden Grundstück standen, sei ein zu hoher Betrag, um Stellplätze darauf zu errichten.

Edgar Schurr (SPD) stellte die rhetorische Frage, ob die Stadt Geld für ein Luxusproblem habe. 19 000 Euro würde die Errichtung eines Stellplatzes kosten. Zu Spitzenzeiten, in denen mehr Parkflächen benötigt werden, sollte die Ausweichmöglichkeit bei den Hochschulen gesucht werden. Er spreche ihm aus der Seele, meinte Michael Muffler zu Schurr. Für Cornelia Kunkis-Becker (Bündnisgrüne) sind die zusätzlichen 44 Plätze "komplett ausgeschlossen." Empört war Bernd Hezel (CDU). Mit dem Standort habe er sich abgefunden, aber jetzt die Halle mit Autos einzuzwängen, sei eine Katastrophe. Sie werde dann zur "Zwangshalle". Er geht davon aus, dass es mit der Hochschule zu einer Einigung komme.

Gudrun Furtwängler (CDU) mahnte eine Lösung für die Anlieger der Werastraße an, die unter den vielen parkenden Autos leiden (wir berichteten mehrfach). Oberbürgermeister Rupert Kubon versprach für die nächsten Sitzungen eine Lösung. Dies müsse aber "rechtlich sitzen, deshalb dauert es".

Er habe die Anzahl der Parkplätze immer für ausreichend angesehen, so Kubon. "Dafür bin ich geprügelt worden. Und jetzt bringen wir einen Vorschlag, der überflüssig ist. Das hätten wir uns sparen können." Michael Muffler meinte vielsagend: "Wenn sie auf den Parkplatz verzichten, verzichte ich auch auf mein Honorar."

Mit der Fertigstellung der Halle sei Mitte Dezember 2018 zu rechnen, so dass am 6. Januar 2019 die Narrenzunft das Abstauben darin feiern kann. Die Arbeiten liefen nach Plan. Eine Herausforderung sei allerdings noch, so Muffler, die Halle bis Februar winddicht zu machen, denn erst dann könne die Technik eingebaut werden. Der Innenausbau werde bis zum Jahresende ausgeschrieben.