Neu im Gemeinderat: Bernd Lohmiller aus Marbach

Von Birgit Heinig

VS-Marbach. Bernd Lohmiller ist eines der neuen Gesichter im Gemeinderat. Von Platz sieben der sozialdemokratischen Liste weg wurde er ins Gremium gewählt. "Ich freue mich über mein Ergebnis und danke meinen Wählern für ihr Vertrauen". Bernd Lohmiller ist gebürtiger Oberndorfer. Als Schüler hat er sich mit dem Austragen vom Schwarzwälder Boten Taschengeld dazuverdient. Nach dem Abitur begann er 1977 seine Ausbildung zum Bereitschaftspolizisten und schlug ein Jahr später den Weg der Kommissarsausbildung ein.

1981 bewarb er sich gezielt nach Villingen-Schwenningen. Als Kriminalbeamter in seiner Heimatstadt hätte er dienstliche Einsätze und private Beziehungen nur schwer trennen können, begründet er seinen damaligen Entschluss.

Sein Dienstantritt bei der Kriminalpolizei VS war zugleich Startschuss für die Familiengründung. Bis heute lebt er mit seiner Frau in Marbach, zwei erwachsene Kinder und ein Enkel gehören dazu.

Bernd Lohmiller war schon zu Schulzeiten politisch interessiert. Willy Brandt hat ihn besonders beeindruckt und ließ ihn zu einem überzeugten Sozialdemokraten werden.

Sein Engagement als Elternbeirat im Kindergarten Marbach, später an den Schulen seiner Kinder war daher der Beginn einer logischen Entwicklung: 1994 kandidierte Bernd Lohmiller zum ersten Mal für den Ortschaftsrat Marbach. Er hat das Neubaugebiet "Melben" mit auf den Weg gebracht, kämpft seit Jahren für eine Ortsumfahrung und aktuell für die Breitbandversorgung Marbachs sowie die Sanierung des Turnhallendaches. Ebenfalls seit 20 Jahren ist er Mitglied im Jugendhilfeausschuss. Und er ist hiesiger Ansprechpartner der Gewerkschaft des Bundes für Kriminalpolizisten.

Der Gedanke, für den Gemeinderat der Gesamtstadt zu kandidieren, verstärkte sich, als Lohmiller vor zwei Jahren als stellvertretender Ortsvorsteher vorübergehend die Geschäfte Marbachs übernehmen musste. Die Kontakte zur Stadtverwaltung vertieften sich ebenso wie die Überzeugung, dem Amt eines Gemeinderats gerecht werden zu können.

Bernd Lohmiller hat es geschafft. Vom Wahlergebnis erfuhr er im Kreise seiner Familie während eines Italien-Urlaubs. Zusammen mit seinen sieben SPD-Kollegen wird er sich am Montag zu einer ersten Fraktionssitzung treffen. Im Jugendhilfeausschuss würde er gerne bleiben und sich weiterhin dafür einsetzen, dass die Stadt noch familienfreundlicher wird. Kinderbetreuung und bezahlbarer Wohnraum sieht er als Anreize für junge Arbeitnehmer, in die Region zu kommen. Wirtschaftsförderung sei wiederum die Voraussetzung für attraktive Arbeitsplätze, sagt er. Ein Anliegen ist ihm zudem die Inklusion. Mehr Kooperationen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung zu bilden, um Potenziale auszuschöpfen, sind möglich, ist Bernd Lohmiller überzeugt.

Als Ausgleich zu seiner Tätigkeit als Kommissar, der mit Suiziden, Tötungs- und Sexualdelikten sowie Vermisstenfälle zu tun hat, hat sich der 57-Jährige den Kegelsport ausgesucht, den er in zwei Vereinen mit seiner Frau betreibt. Seine Leidenschaft gehört außerdem seinem Garten mit Teich, er radelt gerne und sportelt mit seinen "Judomännern". Für seine Arbeit im Gemeinderat wünscht sich Bernd Lohmiller vor allem eines: "Ich hoffe, dass es immer nur um die Sache geht".