Das Amtsgericht in Villingen hat mit Platzproblemen zu kämpfen. Es gibt einen Bedarf an mehr als 500 zusätzlichen Quadratmetern. Foto: Eich

Justitia braucht für neue Abteilungen dringend mehr Platz. Zusätzlicher Bedarf an 500 Quadratmetern sorgt für Probleme.

Villingen-Schwenningen - Das Amtsgericht in Villingen ist in der Bredouille: Platzmangel sorgt für erhebliche Probleme, aber ein zusätzlicher Standort ist keine Lösung.

Wohin mit der Nachlass- und Betreuungsabteilung in Villingen-Schwenningen? Diese Frage beschäftigt derzeit die Justizverwaltung und das Amt für Vermögen und Bau. Denn: "Im Zuge der Notariatsreform zum 1. Januar 2018 werden unter anderem diese Abteilungen der bisherigen Notariate organisatorisch in die Amtsgerichte eingegliedert." Dies erklärte Thomas Steier, Amtsleiter am Standort Konstanz, auf Anfrage des Schwarzwälder Boten.

Der zusätzliche Bedarf ist enorm – mehr als 500 Quadratemeter zuzüglich Infrastrukturflächen werden laut Steier benötigt. "Allerdings kann der Flächenbedarf an keinem der zwei Standorte in der Niederen Straße und in der Kronengasse abgedeckt werden", erläutert der Amtsleiter. Daneben sind auch noch das Grundbuchamt in der Carlo-Schmid-Straße und das Erfassungszentrum in der Frankenstraße dem Amtsgericht VS zugeordnet – doch auch dort ist kein Platz.

Was also tun? "Eigentlich müsste ein zusätzlicher Standort geschaffen werden, das ist der Justizverwaltung aber schon aus organisatorischen Gründen nur schwer zumutbar", gibt Steier zu bedenken. Der Grund liegt auf der Hand: Das Amtsgericht bemängelt schon seit längerem die Zerstreuung der Standorte über das ganze Stadtgebiet.

Das Amt für Vermögen und Bau prüft daher in Abstimmung mit dem Amtsgericht, wie die künftige Unterbringung der Justizverwaltung vor Ort optimiert werden kann. "Die Untersuchungen sind im Gange, ein Ergebnis liegt noch nicht vor", erklärt man.

Wie wäre es denn mit dem frei werdenden Gefängnis direkt neben dem Amtsgericht? "Die Umnutzung der JVA Villingen in ein Bürogebäude lässt sich nur schwer realisieren, zudem ist die zeitliche Komponente noch nicht absehbar", so Steier. "Daher kommt das Gebäude für die Unterbringung des Amtsgerichts derzeit nicht in Frage."