In diesem Bereich möchte das Amtsgericht erweitern, der Flächenbedarf beträgt rund 1400 Quadratmeter. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Platzmangel: Stadt prüft Vorstellung des Amtes / Standort Kronengasse soll aufgegeben werden

Von Marc Eich

Villingen-Schwenningen. Schon seit längerem hat das Amtsgericht in Villingen mit einer Verteilung auf zahlreiche Standorte und Platzproblemen zu kämpfen. Nun wird ein Erweiterungsbau in der Innenstadt angestrebt.

Bereits vor einem Jahr beschrieb Thomas Steier, der Leiter des zuständigen Amtes für Vermögen und Bau in Konstanz, das Dilemma: Platzmangel sorgt seit vielen Monaten für erhebliche Probleme. Zumal mit der Notariatsreform zum 1. Januar 2018 die Nachlass- und Betreuungsabteilung der Notariate organisatorisch in die Amtsgerichte eingegliedert wird. Aber ein zusätzlicher Standort sei keine Lösung, da kaum praktikabel und wenig wirtschaftlich. "Das ist der Justizverwaltung schon aus organisatorischen Gründen nur schwer zumutbar", so Steier. Bereits jetzt ist das Amtsgericht mit seinen Dienststellen an vier Standorten (Niedere Straße 94, Kronengasse 14, Frankenstraße 17 und Carlo-Schmid-Straße 7/9) untergebracht.

Eine Konzeptstudie hat nun hinsichtlich der künftigen Unterbringung eine Entscheidung gebracht. "Unsere Überlegungen haben zu dem naheliegenden Ergebnis geführt, dass ein Erweiterungsbau am Amtsgericht in der Niederen Straße die wirtschaftlichste Lösung darstellt", so Amtsleiter Steier gegenüber dem Schwarzwälder Boten. Die Gründe liegen für ihn auf der Hand: "Dies wäre für die Organisation des Dienstbetriebs im Gericht optimal."

Auch was den Standort im Innenstadtbereich betrifft, sei man nach reiflicher Überlegung zu einem Entschluss gekommen: "Schon aus denkmalpflegerischen und städtebaulichen Gründen gehen unsere Überlegungen in Richtung der südlich vom Amtsgericht gelegenen Freifläche, die im Eigentum des Landes ist." Somit soll der Erweiterungsbau in den Grünanlagen an der Bertholdstraße realisiert werden.

Der benötigte Flächenbedarf für den Neubau beträgt rund 1400 Quadratmeter. Dieser setze sich aus einem Mehrbedarf von 500 Quadratmetern (Notariatsreform und in Bezug auf die jetzige Unterbringung) und 900 Quadratmeter (Aufgabe des Standorts in der Kronengasse 14) zusammen.

Sollte alles nach dem Wunsch des Amtes für Vermögen und Bau gehen, wird das Amtsgericht auf lange Sicht nur noch auf zwei Standorte verteilt sein. Denn auch die Tage des Erfassungszentrums in der Frankenstraße sind gezählt. Laut dem Amtsleiter ist vorgesehen, dass das dortige Gebäude bis Ende 2017 genutzt wird, eine Verlängerung wird momentan nicht angestrebt.

Doch ob die Pläne realisiert werden können, hängt von der Stadtverwaltung ab. "Wir haben unsere Vorstellungen der Stadt unterbreitet, diese prüft momentan, ob das Vorhaben planungsrechtlich zulässig wäre", berichtet Steier.