Beim Hospiz "Via Luce" werden kranke Menschen begleitet. Dritte von rechts Hospizgründerin Maria Noce. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwarzwald-Baar-Kreis unterstützt Anliegen der stationären Hospizarbeit jährlich mit 15 000 Euro

Von Elisabeth Winkelmann-Klingsporn

Schwarzwald-Baar-Kreis. Leben bis zuletzt und in Würde sterben, das ist das Anliegen der Hospizarbeit. Hospizvereine und stationäre Hospize begleiten Schwerstkranke und Sterbende sowie ihre Angehörigen.

Der Schwarzwald-Baar-Kreis unterstützt diese wertvolle Arbeit seit langem. Im Kreisstagsausschuss für Bildung und Soziales stellten sich die Träger dieser Arbeit mit ihren Einrichtungen vor. Die Hospizbewegung sieht Krankheit, Sterben, Tod und Trauer als wichtige Wegstrecke im Leben eines Menschen an. Sie möchte durch Begleitung und psychosoziale Unterstützung Schwerstkranker, Sterbender und ihrer Angehörigen dazu beitragen, dass auch diese Zeiten bewusst, in Würde und Selbstbestimmung gelebt werden können. Die Hospizbewegung lehnt aktive Sterbehilfe ab und setzt sich für eine öffentliche Diskussion ethischer Fragen ein. Laut Umfrage möchten 80 Prozent der Menschen zuhause sterben.

Die Realität sieht anders aus, zu 85 Prozent wird in Kliniken gestorben wird. Die Hospizbewegung im Schwarzwald-Baar-Kreis entstand 1992. Sie bietet ambulante Sterbebegleitung an, da wo Menschen sind, zu Hause, in der Klinik und in Alten- und Pflegeheimen. Organisiert von wenigen hauptamtlichen Mitarbeiterinnen stehen aktuell 46 qualifizierte ehrenamtliche Hospizbegleiter für diese Arbeit zur Verfügung und vier für die Begleitung von Kindern und Jugendlichen. Zwei stationäre Hospize sind in den letzten Jahren in der Region entstanden. 2009 wurde das Hospiz "Via Luce" in Villingen-Schwenningen unterstützt durch den Hospiz Förderverein Villingen-Schwenningen als GmbH gegründet. 2001 entstand das "Hospiz am Dreifaltigkeitsberg" in Spaichingen. Letzteres wird als Verein geführt, in dem die Landkreise Schwarzwald-Baar, Rottweil und Tuttlingen als Mitglieder vertreten sind. Beeindruckend ist die Beschreibung des Alltags in den beiden stationären Hospizen. Die Gäste, so heißt es ausdrücklich, leben in einer wohnlichen Atmosphäre, können ihre Zimmer persönlich gestalten, den Garten nutzen und je nach persönlichen Möglichkeiten gemeinsam essen. Zur hausärztlichen kommt die palliativ medizinische Versorgung. Angehörige und Freunde können im Besuchszimmer übernachten. Die Einrichtungen bieten viele Möglichkeiten, um die Lebensqualität zu verbessern, wie Schmerztherapie, Linderung von Begleitsymptomen, Physiotherapie, individuelle Pflege und vor allem persönliche Zuwendung. 90 Prozent der Kosten der Hospizarbeit übernehmen Kranken- und Pflegekassen. Das Defizit muss über Spenden und Zuschüsse finanziert werden. Der Schwarzwald-Baar-Kreis unterstützt die beiden stationären Hospize jährlich mit jeweils 15 000 Euro, die Hospizbewegung im Schwarzwald-Baar-Kreis bisher mit jährlich 3100 Euro. Mit dem einstimmigen Beschluss des Fachausschusses geht dieses Geld jetzt jeweils zur Hälfte an die beiden Fördervereine der Hospizarbeit. Diese Summe hat der Kreistag festgelegt, bemerkte Landrat Sven Hinterseh, und dass das im Rahmen der Haushaltsberatungen wieder anstehe. Aus den Fraktionen wurde durchgängig Anerkennung und Dank für die weitgehend ehrenamtliche Hospizarbeit geäußert, für den Landrat "ein Mehrwert für die Region". Damit sei man im Land vergleichsweise gut aufgestellt und habe auch eine gute Position im Blick auf den demografischen Wandel, heißt es aus der Verwaltung. Informationen zur Hospizarbeit gibt es gibt es bei der Hospizbewegung im Schwarzwald-Baar-Kreis unter Telefon 07721/40 87 35, E-Mail: Info@hospiz-sbk.de und www.hospiz-sbk.de und beim Hospizförderverein Villingen-Schwenningen unter Telefon 07720/80 94 80 0. E-Mail: hospizverein-vs.de und www.hospizverein-vs.de.