In zwei Jahren soll die neue Netzleitstelle der SVS bezogen werden, dann bekommt auch Mitarbeiter Olvier Polster einen neuen Arbeitsplatz. Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Bilanz: Beteiligung an Thüga verbessert den Gewinn merklich / Wärmeversorgung ist Wachstumsmarkt

Villingen-Schwenningen. Knapp 8,4 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftete die Stadtwerke Villingen-Schwenningen GmbH im Jahr 2016 (2015: 9,3 Millionen Euro). Darin enthalten sind rund 1,4 Millionen Euro Überschuss aus der Beteiligung an der Thüga, dies teilte Geschäftsführer Ulrich Köngeter bei der Bilanzpressekonferenz mit.

Vorbehaltlich der Zustimmung des Gemeinderats soll der Gewinn wie folgt aufgeteilt werden: 3,5 Millionen Euro gehen an die Stadt; 2,1 Millionen an die Thüga AG, die mit 30 Prozent an der SVS GmbH beteiligt ist, und 2,8 Millionen in die Rücklagen. Bezieht man die Ausschüttung an die Thüga und an VS auf die Höhe der Beteiligung, scheint es so, dass der Hauptanteilseigner benachteiligt ist – dem ist jedoch nicht so, hier werden rund 2,5 Millionen Euro Verlust der Bäder gegengerechnet und somit stimme das Verhältnis wieder, erklärt Köngeter. Der Jahresumsatz lag 2016 bei 125,6 Millionen Euro (113,2 Millionen Euro) und die Investitionen betrugen 8,2 Millionen Euro (7 Millionen Euro). Somit habe man zwar mehr Umsatz, aber weniger Gewinn gemacht, räumt der Geschäftsführer ein und nennt als Gründe unter anderem, dass durch den kalten Winter zwar mehr Gas verkauft wurde, jedoch Preissenkungen weitergegeben wurden. Zusätzlich erlaubte man Kunden mit einem Zwei-Jahres-Vertrag diesen zu kündigen und auf einen günstigeren Tarif umzustellen.

Insgesamt sei das Geschäft in den regulierten Bereichen Strom und Erdgas stabil und man investiere zwischen sieben und neun Millionen Euro jährlich in das Netz. Gute Qualität liefert die SVS im Bezug auf das Stromnetz. Die Landesregulierungsbehörde bescheinigte, dass man beispielsweise weniger Stromausfälle als der Durchschnitt habe. Somit wurde es erlaubt, in den kommenden drei Jahren jährlich insgesamt 61 131 Euro zusätzlich als Netzdurchleitungsgebühr an andere Stromanbietern in Rechnung zu stellen. Investiert wurde zudem in die Stromnetze Schwenningen, Obereschach und Pfaffenweiler, ebenso zahlte sich der Kauf des Gasnetzes in St. Georgen aus.

Im Segment Wärme wird man ebenfalls wachsen. Eine neue Wärmeversorgungsanlage ging für den ersten Bauabschnitt Friedrichspark bereits in Betrieb, die zweite Anlage befindet sich im Bau. Darüber hinaus führe man Gespräch mit anderen Wohnbaugesellschaften für ähnliche Modelle. Im Dienstleistungssektor hat man den Auftrag von der Stadt bekommen, die Straßenbeleuchtung innerhalb der nächsten zwei Jahre auf LED umzustellen. Hier habe man ein lachendes und ein weinendes Auge, so Köngeter. Es sei ein großer Auftrag, der aber zur Folge habe, dass man rund ein Drittel bis zur Hälfte weni ger Strom an die Stadt verkauft.

Im Bereich Trinkwasser wurde Herzogenweiler an das SVS-Netz angeschlossen, in diesem Zug verlegte man mit den Wasserleitungen auch gleich Leerrohre für Glasfaser in Richtung des Teilorts.

Bei den Zukunftsaussichten betonte Köngeter, dass man auch weiterhin Großkunden beliefern werde und die Systemdigitalisierung weiter voranschreite. Ebenso müssten neue Gesetze realisiert werden, so ist der Neubau einer Netzleitstelle notwendig, Kostenpunkt 7,4 Millionen Euro. Dies sieht der Geschäftsführer aber auch als notwendig an, da die jetzige Netzleitstelle zu einfach zugänglich für jeden sei. Im November soll die abgeschlossene Gewerksplanung durch den Aufsichtsrat, im Herbst 2018 der Rohbau stehen und Mitte 2019 will man einziehen.